NukeNews No. 16 - GERMAN

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*           NukeNews #16 - Anti-Atom-Infodienst            *
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0.  Vorwort
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Willkommen zur letzten Ausgabe der NukeNews des Jahres 2014! In dieser
Ausgabe geht es unter anderem um zwei Unfälle in AKWs in Belgien und
der Ukraine während der letzten Monate. Ein weiteres Thema ist der
Neustart japanischer AKWs nach Fukushima. Insgesamt behandelt diese
Ausgabe Themen aus sechs europäischen Ländern und auch einigen
Regionen außerhalb Europas.


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Inhaltsverzeichnis der aktuellen NukeNews #16
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0.  Vorwort
1.  Ecodefense: Neuer Gerichtstermin
2.  Tschechische Regierung will ab 2022 in Brzkov Uran abbauen
3.  EJOLT-Bericht: Enthüllung der Mythen rund um Uran und Atomkraft
4.  Stellungnahme zum Unfall im AKW Zaporizhye, Ukraine
5.  Treffen gegen Urantransporte
6.  Unfall im AKW Tihange in Belgien
7.  Neuer Film aus Indien in Österreich - Nuclear Lies
8.  Österreich, Heimat der IAEO, sagt NEIN zur Atomkraft
9.  Demonstration in Lancaster während eines Vortrags von Professor
    Robin Grimes
10. 100 Bohrlöcher würden Sellafields giftige Brühe an die Oberfläche
    bringen
11. Protest gegen "atomaren Wahnsinn" am Bahnhof von Carlisle
12. Japan: Neustart des AKW Sendai
13. Für die Begrenzung radioaktiver Belastung bei der
    Lebensmittelproduktion
14. Konferenz zur internationalen Klage der Marshall-Inseln in Wien
15. Amerikanisch-japanischer Filmemacher Ian Thomas Ash - zwei Filme
    über Fukushima mit Preisen ausgezeichnet
16. Forderungen russischer Umweltschützer*innen zur unterirdischen
    Lagerung von Atommüll
17. Anhörungen zu Atommüll in Angarsk in Russland
18. Ernste Probleme beim ersten Rosatom-Atomkraftwerk in Indien
19. Veranstaltungen der nächsten Monate
20. Was sind die NukeNews? 


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1.  Ecodefense: Neuer Gerichtstermin
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Am 5. Dezember 2014 fand im Zusammenhang mit der Beschwerde von
Ecodefense gegen eine 6.000-€-Strafe, die auf Grundlage des
sogenannten "Foreign Agent"-Gesetzes verhängt worden war, ein weiterer
Gerichtstermin statt. Ecodefense argumentiert, dass die Strafe nicht
rechtmäßig sei, da die Organisation kein "Foreign Agent" ist. Die
Regierung ist aber offensichtlich anderer Meinung und es gibt kaum
eine Chance, dass Ecodefense daran etwas ändern kann. Daher geht die
Organisation davon aus, dass die Strafe in Kraft treten wird. In
diesem Fall wird sie sich aber weigern, das Geld zu bezahlen.
Vertreter*innen der Umweltgruppe gehen davon aus, dass das
Justizministerium dies als Grund nehmen wird, um die Organisation zu
schließen.

Bereits am 19. November 2014 begann das Justizministerium ein weiteres
Verfahren gegen Ecodefense, weil die NGO sich weigert, dem "Foreign
Agent"-Gesetz entsprechende Berichte über ihre Aktivitäten
einzureichen. Daher wird Ecodefense vermutlich mit einer zusätzlichen
Strafe in der Höhe von 7.000-8.000 € konfrontiert werden. Das Datum
für diesen weiteren Prozess wurde noch nicht bekannt gegeben, es
könnte aber jederzeit im Dezember sein. Es ist wichtig, daran zu
erinnern, dass Ecodefense insbesondere deshalb verfolgt wird, weil die
Organisation erfolgreich gegen das geplante "Ostsee-AKW" in der Nähe
von Kaliningrad Kampagnen organisiert hat. Ecodefense war über lange
Jahre ein wichtiger russischer Kooperationspartner der deutschen
Anti-Atom-Bewegung - so wurde zum Beispiel gemeinsam der Transport von
Uranmüll aus der Urananreicherungsanlage Gronau nach
Russland gestoppt.

mehr dazu:
http://russlandantirep.blogsport.de/english/ecodefense-english/


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2.  Tschechische Regierung will ab 2022 in Brzkov Uran abbauen
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Seit Juni 2014 bemüht sich die Gruppe "Unsere Zukunft ohne Uran"
(NBBU) aus Brzkov, dem Regionsparlament der Region Vysočina und
Ministeriumsbeamt*innen klarzumachen, wie absurd es wäre, in Brzkov
ein Uranbergwerk zu eröffnen, und sie zur Verwendung geeigneter
Maßnahmen gegen den Uranabbau zu veranlassen. Den neuesten
Informationen zufolge will die tschechische Regierung immer noch Uran
abbauen, und auch das Regionsparlament unterstützt diesen Plan.
Andererseits unterstützen die oppositionellen Parlamentsmitglieder den
Dialog mit NBBU und lokalen Gemeinden.

Die Mitglieder von NBBU waren den Frühling, Sommer und Herbst über
sehr beschäftigt. Zuerst gründeten sie Anfang Juni ihre Gruppe und
übernahmen dadurch eine verantwortungsvolle Rolle als Verteidiger
ihrer Rechte und ihres Zuhauses. Anschließend hielten sie ihre erste
Debatte ab (von der Umweltschutzorganisation Calla mitorganisiert) und
stellten dort ihre Petition "KEIN URANABBAU IN DER REGION VYSOČINA"
vor, die an Premierminister Sobotka gerichtet war (bis Mitte Oktober
1.700 Unterschriften). Sie unterschrieben zusammen mit vier lokalen
Behörden das "Memorandum für eine Zukunft ohne Uran", organisierten im
September den "Marsch gegen Uran" und in Zusammenarbeit mit Calla die
Fotoausstellung "Faces of Uranium", die bis Ende Oktober lief. Im
Oktober besuchten sie die chemische Aufbereitungsanlage in Dolní
Rožínka und stellten einen direkten Kontakt zur Leitung des Bereichs
GEAM von DIAMO her, einem Staatsunternehmen, das vom Ministerium für
Industrie und Handel (MPO) beauftragt worden war, eine Studie darüber
zu produzieren, ob die Erschließung der Uranlagerstätte in
Brzkov-Horní Věžnice durchführbar sei.

Den ganzen Artikel gibt es hier:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Czech_government_wants_to_mine_uranium_in_Brzkov_from_2022


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3.  EJOLT-Bericht: Enthüllung der Mythen rund um Uran und Atomkraft
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Zwei neue Berichte decken verschiedene Mythen auf, die verwendet
werden, um die realen Auswirkungen des Uranabbaus zu verstecken und um
eine "Renaissance der Atomkraft" in Europa herbeizuführen. Ein
internationales Team von WissenschaftlerInnen und AktivistInnen,
das für das globale EJOLT-Projekt für Ökologische Gerechtigkeit
arbeitet, hat die tatsächlichen Folgen der Atomkraft ermittelt.

Der erste Bericht beschäftigt sich mit dem Uranabbau und zeigt dabei
die durch die Atomindustrie verursachten Konsequenzen; der zweite
Bericht behandelt die Ausweitung der AKW-Kapazitäten in Europa, die
Auswirkungen des Uranabbaus und Alternativen dazu.

Die Berichte sind hier verfügbar:
http://www.ejolt.org/2014/11/unveiling-uranium-nuclear-power-myths/


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4.  Stellungnahme zum Unfall im AKW Zaporizhye, Ukraine
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Der Zwischenfall im Atomkraftwerk Zaporizhye, wo es am 28. November zu
einer Fehlfunktion von Transformatoren kam, wird als Routinevorfall in
der ukrainischen Atomindustrie angesehen. Die gleiche Einheit war nach
einer Pumpenfehlfunktion im Juni 2014 vom automatischen
Sicherheitssystem gestoppt worden. Zaporizhye ist einer von 15
ukrainischen Reaktoren, von denen 12 dem Ende ihrer rechnerischen
Lebensdauer entgegengehen und eigentlich im Lauf dieses Jahrzehnts
geschlossen werden sollten. Die ukrainische Regierung zieht jedoch
vor, die Einheiten in Betrieb zu halten, denn es gibt keinen Plan für
ihren Abbau und keine Ideen für den Ersatz ihrer Kapazitäten, da fast
die Hälfte der Energie des Landes aus Atomkraft stammt.

Der aktuelle Konflikt mit Russland hat Probleme des Atomsektors
aufgedeckt. Die Ukraine verlässt sich stark auf Russland, sowohl in
Bezug auf Kernbrennstoff (der nur sehr schwer durch andere Produzenten
ersetzt werden könnte) als auch bei Ersatzteilen und technischer
Dokumentation. Dadurch entsteht Raum für einen Konflikt in der Art des
"Erdgaskriegs", der schon seit Jahren zwischen den Ländern herrscht.
Der Unfall vor kurzer Zeit hat auch ein weiteres Problem deutlich
gemacht, das die Atomkraft dem Energiesektor zufügt: die Konzentration
der Erzeugungskapazitäten. Der Zwischenfall, der eine 1.000-MW-Einheit
stoppte, hat das Gleichgewicht im Energiesektor gestört und zu
sukzessiver Stromabschaltung in verschiedenen Gebieten nacheinander
("rolling blackouts") geführt, da das Land nach Gas und Kohle hungert,
um verlorene Erzeugungskapazitäten auszugleichen.

Viele Expert*innen halten es für dringend notwendig, den Energiesektor
umzustrukturieren, um den Verbrauch zu verringern und erneuerbare
Energien als besten Weg zur Unabhängigkeit in der Energieversorgung zu
entwickeln. Die Europäische Union dagegen unterstützt durch die
Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung sowie Kredite von
Euratom das Programm zur Laufzeitverlängerung der Reaktoren aus
Sowjetzeiten finanziell. Dadurch wird Europa nur ein Steigen des
Risikos eines schweren Atomunfalls und die Abhängigkeit des
ukrainischen Energiesektors von Russland erreichen.

Nationales Umweltzentrum der Ukraine, NECU


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5.  Treffen gegen Urantransporte
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Anfang Dezember fand ein internationales Urantransporte-Treffen von 50
Anti-Atom-AktivistInnen aus Frankreich, Russland, den Niederlanden und
mehreren deutschen Regionen statt. Schwerpunkte waren der
Erfahrungsaustausch sowie die grenzüberschreitende Vernetzung, um die
Proteste der kommenden Monate gegen internationale Transporte zu
stärken. Ein  detailliertes Abschlussstatement des Treffens findet ihr
hier:
http://www.sofa-ms.de


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6.  Unfall im AKW Tihange in Belgien
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Am 30. November 2014 brannte ein Transformator im belgischen AKW
Tihange 3 an der Maas, 65 km westlich von Aachen. Der Reaktor musste
sofort abgeschaltet werden. Den Medien gegenüber spielte der Betreiber
den Zwischenfall herunter und behauptete, er sei vollkommen harmlos
und typisch für Industrieanlagen. Zur Erinnerung: Die endgültige
Schließung des AKW Krümmel in Deutschland begann ebenfalls mit
Transformatorproblemen, und 2009 musste auch das deutsche AKW Lingen
wegen Schwierigkeiten mit den Transformatoren zeitweise vom Netz
genommen werden. Unglücklicherweise ist Tihange 3 schon wieder in
Betrieb... Wir verlangen die sofortige Schließung des gesamten
Atomkomplexes in Tihange und des AKW Doel - keine Experimente mit
unserer Sicherheit!


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7.  Neuer Film aus Indien in Österreich - Nuclear Lies
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Am 7. Dezember 2014 fand die Premiere des Films "Nuclear lies" in
Österreichs Hauptstadt Wien statt. Der 60-minütige Film wurde vom
jungen Regisseur Praved Krishnapilla aus Indien gedreht, der seit 15
Jahren in Österreich lebt. Er nimmt das Publikum mit auf eine Reise
durch Indien und zeigt die große Bandbreite an Tricks und Lügen,
welche von der Atomlobby (nicht nur in seinem Land) verwendet werden,
um sich in ihrem tödlichen Spiel gegen die Interessen einer
Öffentlichkeit durchzusetzen, die um ihre Zukunft, um ihren
Lebensunterhalt und um ihre Gesundheit fürchtet. Der durch
Crowdfunding finanzierte Film wurde zu einem wesentlichen Teil von der
österreichischen NGO "Waldviertler Energiestammtisch" und anderen
unterstützt.

mehr dazu: http://nuclearlies.net


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8.  Österreich, Heimat der IAEO, sagt NEIN zur Atomkraft
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"Österreich hat schon seit Jahrzehnten eine klare Einstellung zur
Atomkraft. In Österreich wird keine Atomenergie produziert." Es ist ja
nur so ein Gedanke, aber uns kommt es sonderbar vor, dass die
Internationale Atomenergie-Organisation, die ausschließlich zur
Förderung der Atomkraft existiert, sich gerade in Wien befindet - in
einem Land, das schon immer frei von Atomkraft war und das auch immer
bleiben wird. Wissen diese Leute vielleicht etwas, das sie uns anderen
nicht sagen? Vielleicht sollte die Internationale Atomenergie-
Organisation ihr Geld (Entschuldigung, unser Geld) dorthin tun, wo
ihre Fürsprecher sitzen - und sich nach Sellafield absetzen?

http://mariannewildart.wordpress.com/2014/11/06/letter-from-nuclear-free-austria/


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9.  Demonstration in Lancaster während eines Vortrags von Professor
    Robin Grimes
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Robin Grimes, ein Berater der britischen Regierung, behauptet:
"Atommüll ist keine ethische Frage" und "der neue Bau wird Sellafields
Fußabdruck nicht vergrößern, weil er sich innerhalb der Umzäunung
befinden wird." Beide Aussagen sind glatte Lügen.

http://mariannewildart.wordpress.com/2014/11/07/nuclear-champion-or-nuclear-conman/


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10. 100 Bohrlöcher würden Sellafields giftige Brühe an die Oberfläche
    bringen
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Wo werden das radioaktive Plutonium und Cäsium aus dem kontaminierten
Boden in der Umgebung von Sellafield landen? Wie wird sich die
Verwendung von Sprengstoff zum Bohrlochbohren auf die baufälligen
Abklingbecken von Sellafield in der Nähe auswirken?

http://mariannewildart.wordpress.com/2014/11/19/100-boreholes-will-bring-sellafields-leaking-mess-to-the-surface-to-be-dumped-where/


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11. Protest gegen "atomaren Wahnsinn" am Bahnhof von Carlisle
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"Trains and boats and planes are bringing nuclear waste to our
home...", "Züge, Boote und Flugzeuge bringen Atommüll zu uns", sangen
wir, um unsere Solidarität mit anderen Gruppen in ganz Großbritannien
zu demonstrieren, die etwa in Wigan, Brixton, Bristol, Warrington und
Lancaster an dieser koordinierten Aktion gegen Züge mit Atommüll
teilnahmen. Solche Züge passieren in vielen Fällen zweimal in der
Woche den Bahnhof von Carlisle im Nordwesten Englands. Drei 'flasks'
(50-Tonnen-Behälter mit Wasser zum Kühlen der Brennstäbe) enthalten
eine Menge an Radioaktivität, die der Bombe von Hiroshima entspricht.

http://mariannewildart.wordpress.com/2014/11/24/nuclear-madness-protest-at-carlisle-railway-station/


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12. Japan: Neustart des AKW Sendai
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Am 7. November 2014 bewilligte das Präfekturparlament Kagoshima eine
Petition zum Wiederanfahren zweier Reaktoren im Atomkraftwerk Sendai
und lehnte gleichzeitig 31 Petitionen ab, die sich in verschiedener
Form dagegen richteten (z.B. den Neustart komplett ablehnten, zur
Vorsicht aufriefen oder weitere Untersuchungen und eine stärkere
Einbeziehung von Anwohnern als Interessengruppen verlangten).
Angesichts der Zustimmung durch das Parlament ist zu erwarten, dass
der Gouverneur von Kagoshima, Yuichiro Ito, in Kürze seine
Unterstützung für den Neustart der zwei Reaktoren erklärt.

Mehr Informationen gibt es hier:
http://www.foejapan.org/en/energy/doc/141107.html


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13. Für die Begrenzung radioaktiver Belastung bei der
    Lebensmittelproduktion
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Wahrscheinlich möchtet ihr nicht, dass bei der Lebensmittelproduktion
radioaktive Düngemittel verwendet werden und Radioaktivität sich
verbreitet. Die Mengen an Radioaktivität in Phosphaterzen variiert
erheblich, und es existiert keine Richtlinie zur Begrenzung der
zugelassenen Radioaktivität in Düngemitteln. Wir möchten die
Europäische Union dazu veranlassen, eine solche Richtlinie zu
erlassen, indem sie ein Maximum für die zugelassene Radioaktivität
festsetzt. Wir hoffen, ihr könnt diese Initiative unterstützen. Weiter
unten gibt es einen Link zu einem Musterbrief an die
EU-Kommissar*innen zur Unterstützung der Aktion und dem Brief, den wir
ihnen geschickt haben, inklusive Adressen. Wenn ihr den
Kommissar*innen einen Brief schickt, informiert uns bitte darüber.
Falls ihr noch andere Ideen habt, wie ihr uns unterstützen könntet,
könnt ihr sie uns gern mitteilen.

Weitere Informationen gibt es hier:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Support_for_restriction_of_radioactivity_in_production_of_food


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14. Konferenz zur internationalen Klage der Marshall-Inseln in Wien
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Die kleine Pazifik-Republik der Marshall-Inseln war von den
Atombombentests nach dem Zweiten Weltkrieg massiv betroffen. Es gab
Evakuierungen und immer noch werden Babys mit Missbildungen geboren.
Als Mitgliedsstaat der UNO haben die Marshall-Inseln, unterstützt
unter anderem durch ein internationales Team von Anwälten und
Richtern, im April dieses Jahres eine Klage vor dem Internationalen
Gerichtshof eingereicht. Am 5. Dezember 2014 fand dazu ein prominent
besetztes Treffen mit Tony de Brum, dem Außenminister der Marshall-
Inseln, mit dem Gewinner des Alternativen Nobelpreises, Richter Dr.
C. Weeramantry aus Sri Lanka, und Dr. Peter Weish aus Wien statt.
Dieses Treffen in der österreichischen Hauptstadt diskutierte die
Aussichten dieses Versuches, die Atomkraftstaaten zur Umsetzung der
versprochenen Fortschritte in Fragen der atomaren Abrüstung, welche
in einer Sackgasse zu stecken scheint, zu bewegen.

Ein Video vom Treffen auf Englisch auch hier:
http://vimeo.com/113848724
Ein Text dazu auf Englisch:
http://www.newsweek.com/marshall-islands-nuclear-lawsuit-reopens-old-wounds-262491 


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15. Amerikanisch-japanischer Filmemacher Ian Thomas Ash - zwei Filme
    über Fukushima mit Preisen ausgezeichnet
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Beim kürzlich abgehaltenen Internationalen Lake Champlain Film
Festival wurden Ians zwei Filme über Fukushima "In der Grey Zone"
(2012) und "A2-B-C" (2013) mit dem Preis "Golden Honey Comb" für eine
außerordentliche Leistung in der Filmkunst ausgezeichnet. Mehr
Informationen über das Festival und die Auszeichnung gibt es im
"Documenting-Ian"-Blog. Im Oktober zeigten die Veranstalter des Prager
Filmfestivals dann den Film "A2-B-C" auch und organisierten im
Anschluss daran eine Diskussion mit dem japanisch-deutschen Aktivisten
Katsuhiko Kobayashi über das Thema des Umgangs der Atomlobby mit den
Kindern und über die Probleme vieler Mütter, die nach Fukushima mit
einer schwierigen Situation fertig werden müssen.

siehe auch:
http://ianthomasash.blogspot.jp/2014/11/under-bus.html
http://newbloommag.net/2014/10/06/interview-ian-thomas-ash/


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16. Forderungen russischer Umweltschützer*innen zur unterirdischen
    Lagerung von Atommüll
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Als Mitte November bei einer Konferenz unter anderem angekündigt
wurde, Russland plane den Bau eines Labors, in dem die Lagerung
radioaktiver Abfälle tief unter der Erde untersucht werden solle, kam
es zu Aufregung und Verwirrung über die Frage, ob und wann öffentliche
Anhörungen stattfinden würden.

http://bellona.org/news/nuclear-issues/radioactive-waste-and-spent-nuclear-fuel/2014-11-russian-environmentalists-demand-discussion-deep-nuclear-waste-burial


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17. Anhörungen zu Atommüll in Angarsk in Russland
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Das russische Urananreicherungsunternehmen Angarsk Electrolysis
Chemical Combine (AECC) gab bei einer öffentlichen Anhörung Anfang
Dezember zu, dass in seiner Lagerstätte "Site 310" radioaktiver
Abfall, welcher Uran, transurane Elemente und Uranspaltprodukte
enthalte, deponiert sei. Ohne detaillierte Pläne dafür, was als
nächstes mit dem Atommüll passieren soll, bleiben die Anlage und die
Zukunft des Atommülls Gegenstand kontroverser Debatten.

mehr dazu:
http://bellona.org/news/nuclear-issues/2014-12-uranium-production-waste-angarsk-proposed-eviction-no-forwarding-address-premature


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18. Ernste Probleme beim ersten Rosatom-Atomkraftwerk in Indien
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Rosatoms Unternehmen Atomstroiexport hat im südindischen Staat Tamil
Nadu am Bau der Anlage Kudankulam (auch Kudankulam Nuclear Power
Plant, KKNPP) gearbeitet. Der Vertrag dazu wurde 1988 unterschrieben.
Die erste Einheit der Anlage (KKNPP 1) wurde Statistiken der IAEO
zufolge am 30. Juni 2014 kommerziell in Betrieb genommen. Das stimmt
nicht. Der kommerzielle Betrieb des KKNPP 1 wurde fast vierzigmal
verschoben und wird nach Einschätzung des Anlagenbetreibers im Jahr
2015 beginnen. Im September 2014 musste die Anlage wegen einer
beschädigten Turbine mehr als 70 Tage lang geschlossen werden. Die
Turbine ist nicht das einzige Problem. Rosatom hat minderwertige und
gefälschte Bestandteile verwendet.

Details zum Hintergrund des AKW Kudankulam:
http://www.dianuke.org/the-koodankulam-white-elephant-a-non-functioning-reactor-after-one-year-of-grid-connection-vindicates-the-movement/
http://www.countercurrents.org/vtp221114.htm
http://vixra.org/pdf/1410.0208v1.pdf
http://www.countercurrents.org/kknp150614.pdf
http://vixra.org/pdf/1306.0062v1.pdf


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19. Veranstaltungen der nächsten Monate
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(nur ein Auszug, teilt uns bitte eure Events für den nächsten
Newsletter mit)
Weitere Veranstaltungen: http://upcoming.nuclear-heritage.net

Fühlt euch eingeladen, uns eure lokalen und internationalen
Veranstaltungshinweise für diese Website und die NukeNews zu senden!


01.06.14-Juni '15: "Bure 365" - dezentrale Aktionen gegen
                   Atommüllendlager in Bure (F)
Winter 2014:       Exporte hochradioaktiver Abfälle aus dem
                   Atomforschungszentrum Jülich in die USA und
                   Proteste (D)
27.12.14 20°° MEZ: updatende Skype-Konferenz des ATOMIC BALTIC
                   Netzwerk/projekts
10.01.15 um 18°°:  Anti-Atom-Party im Freiraum, Walkemühle 1a, in
                   Hameln (D)
11.01.15:          "Widerstand in Concert" im Haus der Energie beim
                   AKW Fessenheim (F)
24.01.15 um 13°°:  Großdemo "Wrap Up Trident!" in London (UK)
27.01.15 um 19³°:  Benefizkonzert für Opfer von Tschernobyl in der
                   Epiphaniaskirche, Kärntner Str. 23-25, in Münster
                   (D) 
01.02.15-04.02.15: Health Physics Society 48th Midyear Topical Meeting
                   in Norfolk/Virginia Beach, VA (USA)
02.03.15 um 7°°:   Burghfield Lockdown: Massenblockade am Standort von
                   AWE (öffentliches Atomwaffen-Unternehmen) in
                   Burghfield, Berkshire (UK)
08.03.15:          Fukushima-Demo in Neckarwestheim (D)
15.03.15:          (vorgeschlagen) Demo zum Jahrestag von Fukushima in
                   Tihange (B)
16.03.15-17.03.15: Jährliches Treffen des National Council on
                   Radiation Protection and Measurement: "Changing
                   Regulations and Radiation Guidance: What Does the
                   Future Hold?" in Bethesda, MD (USA)
21.03.15:          Campaign for Nuclear Disarmament: Battle of the
                   Bands & Wettbewerb zur Gestaltung eines Posters im
                   Red Brick Building in Glastonbury (UK)
21.03.15 um 11°°:  Atommüll-Konferenz in der Volkshochschule,
                   Wilhelmshöher Allee 19-21, in Kassel (D)
13.04.15:          Große Blockade des Atom-U-Boot-Stützpunkts in
                   Faslane (UK)
14.04.15-16.04.15: World Uranium Summit in Québec City (CDN)
25.04.15-01.05.15: Europäische Aktionswochen "Für eine Zukunft nach
                   Tschernobyl und Fukushima"
12.05.15-15.05.15: Atomlobby-Konferenz "Innovation in the Third
                   Millennium" im Delta Winnipeg Hotel, 350 St Mary
                   Ave, in Winnipeg, Manitoba (CDN)
22.05.15, 14 Uhr:  Kulturelle Widerstands-Party mit der
                   Bürgerinitiative & Akteuren der Kulturellen
                   Landpartie an den Atomanlagen in Gorleben (D)
Sommer 2015:       "Walk For A Nuclear Free Future" von der Atomanlage
                   Oakridge, TN nach Hiroshima 2015 (USA & J)
12.07.15-16.07.15: Health Physics Society 60th Annual Meeting in
                   Indianapolis, Indiana (USA)
2015:              wahrscheinlich Castortransport mit hochradioaktiven
                   Abfällen aus Sellafield (UK) und mit
                   mittelradioaktiven Abfällen aus La Hague (F) nach
                   Gorleben (D) und Proteste
01.09.15-30.11.15: (wahrscheinlich) Hauptverhandlungen am
                   Umweltgericht über SKBs Antrag zur Errichtung des
                   KBS3-Atommüllendlagers, am Bezirksgericht in Nacka
                   (S)
10.10.15 um 11°°:  Atommüll-Konferenz in der Volkshochschule,
                   Wilhelmshöher Allee 19-21, in Kassel (D)
25.04.16-01.05.16: Europäische Aktionswochen für eine Zukunft nach
                   Tschernobyl und Fukushima


http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Bure_365
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Nuclear_Waste_Transport_to_Ahaus
http://AtomicBaltic.nuclear-heritage.net
http://ag-schacht-konrad.de/index.php?option=com_content&task=view&id=769&Itemid=189
http://www.fessenheimstop.org/pages/termine.php?Widerstand%20in%20Concert&month=1&year=2015&day=11&show=1&id=87&section_id=174&detail=1
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Wrap_up_TRIDENT
http://www.anti-atom-aktuell.de/aktuelles/termine.html
http://hps.org/meetings/meeting41.html
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Burghfield_Lockdown
http://ag-schacht-konrad.de/index.php?option=com_content&task=view&id=769&Itemid=189
http://www.ncrponline.org/Annual_Mtgs/2015_Ann_Mtg/Summary_12-1.pdf
http://www.cnduk.org/get-involved/events/item/2043-battle-of-the-bands-poster-art-competition
http://ag-schacht-konrad.de/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=61&Itemid=273/
http://www.uranium2015.com
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/European_Action_Weeks_For_A_Future_After_Chernobyl_And_Fukushima_2015
http://crpa-acrp.org/conference/
http://www.bi-luechow-dannenberg.de/?page_id=9162
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Walk_For_A_Nuclear_Free_Future_2011-2015/Y-12_Nuclear_Facility_Oakridge-Hiroshima
http://hps.org/meetings/meeting37.html
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Gorleben_Castor_Resistance_in_Germany_2015
http://www.nonuclear.se/en/kalender/kbshuvudforhandling2012
http://ag-schacht-konrad.de/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=61&Itemid=273/
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/European_Action_Weeks_For_A_Future_After_Chernobyl_And_Fukushima_2016


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20. Was sind die NukeNews? 
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Die NukeNews sind ein mehrsprachiges Newslettersystem des Nuclear
Heritage Network. Sie spiegeln die Aktivitäten, Themen und Kämpfe der
Anti-Atom-Aktivist*innen wider, die durch diese internationale
Community miteinander vernetzt sind. Die Nachrichten werden von
Aktivist*innen zusätzlich zu ihren normalen Anti-Atom-Aktivitäten
geschrieben und übersetzt. Der Newsletter will sowohl Aktivist*innen
als auch die interessierte Öffentlichkeit informieren und auf dem
Laufenden halten.

Deine Beiträge zu den NukeNews sind willkommen! Sende sie per E-Mail
an "news AT NukeNews DOT nuclear-heritage DOT net". Der Text sollte
sehr kurz und in Englisch verfasst sein. Bitte mach es nicht länger
als einen Absatz. Wir brauchen eine präzise Überschrift für deinen
Artikel; du kannst auch einen Link zu weiteren Informationen anfügen.
Die Deadline für die 17. Ausgabe der NukeNews ist der 1. März 2015.

Erfahre mehr und mache die NukeNews bekannter:
http://NukeNews.Nuclear-Heritage.NET