NukeNews No. 3 - GERMAN

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*            NukeNews #3 - Anti-Atom-Infodienst            * 
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0. Editorial
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Diese Ausgabe der NukeNews erscheint mit einer Woche Verspätung.
Grund dafür sind die erfolgreichen Proteste gegen den
hochradioaktiven Castortransport aus La Hague (Frankreich) nach
Gorleben, an denen mehrere unserer HelferInnen teilnahmen. Das ist
wahrscheinlich ein ganz guter Grund, den Newsletter dieses Mal nicht
pünktlich herausgebracht zu haben.

Neben diesem großen, kreativen Widerstandshappening gab es einige
weitere beeindruckende Entwicklungen im Atomsektor: in verschiedenen
Ländern entschieden Regierungen oder die Unternehmen selbst in
Konsequenz aus dem Fukushima-Desaster ihre Atomprogramme zu stoppen
oder zu verschieben, während einige Länder wie die Schweiz sich für
einen langfristigen Atomausstieg entschieden. Leider haben
gleichzeitig die Regierungen in Polen und Tschechien ihre
Atomprogramme vorwärts getrieben mit dem Ziel in ihren Ländern eine
umfangreiche Atomindustrie aufzubauen.

Die Japanische Anti-Atom-Bewegung setzte ihre Proteste fort und die
Idee eines Atomausstiegs in diesem Land breitete sich weiter aus.
Trotzdem gibt es auch nach der Katastrophe von Fukushima in Japan
Bestrebungen das Atomprogramm fortzusetzen.


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Inhaltsverzeichnis der NukeNews-Ausgabe #3
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0.  Editorial
1.  Kein Uranabbau in Kuusamo!
2.  Explosion in französischer Atomanlage
3.  Siemens steigt aus dem Atomgeschäft aus
4.  Korruption: Ein russisches Fukushima im Werden?
5.  Französische Atombehörde stellt "Schwachpunkte" beim EPR fest
6.  Gorleben: Strahlungsmessungen gefälscht - Grenzwerte überschritten
7.  E.on will neuen Reaktor in Pyhäjoki bauen
8.  Aktionswoche in Russland
9.  Tausende machten den 13. Castor-Transport zum längsten in der
    Geschichte
10. Jod-131 verbreitete sich über ganz Europa
11. Atommülllager an russischem AKW
12. Olkiluoto-Protestcamp und -Blockade 2012
13. Neuer Castor-Transport nach Ahaus erwartet
14. Internationales Netzwerktreffen in Kuusamo
15. EDF verurteilt zu 1,3 Mio Pfund Geldstrafe für Ausspionieren von
    Greenpeace
16. Hinkley ganz vorne
17. Veranstaltungen der nächsten Monate
18. Über die NukeNews


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1.  Kein Uranabbau in Kuusamo!
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Es gibt Pläne für mehrere Uran-Gold-Bergwerke in Kuusamo im Südosten
des finnischen Teils von Lappland. Uranabbau führt zur radioaktiven
Kontamination von Luft, Wasser und Boden. Die Flüsse, die tausende
von Jahren mit Trinkwasser versorgt haben, sind in Gefahr durch die
radioaktiven Bergbau-Abwässer vergiftet zu werden.

Mit einer Petition soll Druck aufgebaut werden, um das Uranprojekt in
Kuusamo zu stoppen und um zu zeigen, dass die Menschen nicht bereit
sind jeglicher Art von Bergbau oder Projekt zuzustimmen, das direkt
oder indirekt mit Uranproduktion in oder in der Umgebung von Kuusamo
in Zusammenhang steht. Derartige Aktivitäten werden kritisiert, da
sie sich vernichtend für die Menschen in der Nachbarschaft von
Kuusamo auswirken, zur Verschmutzung des Landes führen werden und
gesundheitliche Gefahren bedeuten.
Erfahre mehr und unterschreibe die Petition gegen Uranabbau in
Kuusamo:
http://www.petitions24.com/no_uranium_mining_in_kuusamo


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2.  Explosion in französischer Atomanlage
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Eine Explosion am Standort Marcoule etwa 30 Kilometer nördlich von
Avignon (F) hat einen Arbeiter getötet und vier weitere verletzt. Die
Explosion und das anschließende Feuer ereigneten sich gegen 9.45 Uhr
GMT in einem Verbrennungsofen einer EDF-Tochterfirma, wo niedrig-
radioaktive Abfälle verbrannt wurden. Während die Behörden aufgrund
der Gefahr von Radioaktivitätsfreisetzungen eine Sicherheitszone
außerhalb der Anlage errichteten, wurde von offizieller Seite noch am
selben Tag verkündet, dass der Unfall vorüber sei und keinerlei
Radioaktivität freigesetzt worden sei. Am selben Standort befinden
sich auch mehrere abgeschaltete Atomreaktoren sowie eine Fabrik, die
teilweise vom Atomkonzern Areva benutzt wird, um den hochgefährlichen
MOX-Brennstoff zu produzieren, eine Mischung aus Uran und Plutonium.


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3.  Siemens steigt aus dem Atomgeschäft aus
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Mitte September gab der deutsche Siemens-Konzern seinen Ausstieg aus
dem Atomgeschäft bekannt. Siemens war der Hersteller aller
kommerziellen deutschen Atomreaktoren und war am Bau von Atomanlagen
weltweit beteiligt. 2009 entschied der Konzern das atomare Joint
Venture mit dem französischen Atomriesen Areva zugunsten einer neuen
Kooperation mit dem russischen Staatskonzern Rosatom zu beenden.
Dieser Vorgang verletzte einen Vertrag mit Areva und führte zu einem
Richterspruch, der es Siemens verbot dem früheren französischen
Partner im Atomgeschäft bis 2013 Konkurrenz zu machen. Somit ist
Siemens' Entscheidung die nukleare Sparte aufzugeben nichts anderes
als ein Anerkennen der Realität. Auch wenn das Atomunternehmen jetzt
sagt, dass es nicht mehr anstreben würde weitere Atomkraftwerke zu
bauen, ist davon auszugehen, dass Siemens mit hoher
Wahrscheinlichkeit weiterhin wichtige Bauteile für diese Anlagen
produzieren wird.


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4.  Korruption: Ein russisches Fukushima im Werden?
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Korruption in der staatlichen russischen Nuklearfirma Rosatom kann
neue atomare Unfälle in Russland verursachen, sagen Experten. Die
Umweltgruppe Ecodefense! glaubt, dass die Risiken groß genug sind, um
in einem weiteren Fukushima zu enden, während das Nationale
Anti-Korruptions-Kommitee (NAC) Premierminister Vladimr Putin und
Staatsanwalt Yury Chaika dazu gedrängt hat, Untersuchungen im Bereich
der breit berichteten Verletzungen und Missbräuche in der
Atomindustrie in die Wege zu leiten, inklusive einer neuen
AKW-Baustelle.        

http://www.bellona.org/articles/articles_2011/corruption_rosatom


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5.  Französische Atombehörde stellt "Schwachpunkte" beim EPR fest
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Der Bau des EPR-Reaktors, welcher im französischen Flamanville
errichtet wird, hat viele "Schwächen", die an der "endgültigen
Qualität" Zweifel aufkommen lassen. Das ist die Schlussfolgerung,
welche nach einer gründlichen Inspektion, die im Mai 2011 vor Ort
vorgenommen worden war, von der Atomaufsichtsbehörde ASN gezogen
wurde. Der Bericht über diese "Revisionsinspektion", der vom Magazin
"Le Canard enchaîné" 24.8.2011 hervorgehoben wurde, ist auf der
Homepage der Behörde veröffentlicht. Es handelt sich um einen
20-Seiten Brief, der am 24.6.2011 von ASN an EDF gesendet wurde, den
Hauptauftragsgeber für den 1600 MW Reaktor, der von Areva geplant
wurde. Die Inspektion wurde von 15 Experten vorgenommen, inklusive
eines Beobachters von der Britischen Aufsichtsbehörde. Das Team fand
Abweichungen von den Konstruktionserfordernissen in Bezug auf
essentielle Reaktorteile: Zuleitungen zu den Dampfgeneratoren,
Wassereinspritzfilter, die RIS-Batterien des Kühlungssystems. "EDF
muss große Anstrengungen unternehmen, um die endgültige Qualität der
Konstruktion in Flamanville 3 zu belegen", bewertet ASN die Situation
und streicht heraus: Inkonsistenzen zwischen den spezifischen
Anforderungen bei Subkontrakten und den Anforderungen, welche im
vorläufigen Sicherheitsbericht erwähnt werden" - sozusagen eine
Nicht-Einhaltung der ursprünglichen Vorschriften. Bezüglich der
zentralen Parameter der Dampfgeneratoren schätzen Experten, dass die
"Materialqualität, wenn man ihre Bedeutung für die Sicherheit in
Betracht zieht, nicht bewiesen wurde und ihre Verwendung im AKW FLA 3
nicht möglich ist." In zwei Fällen wird von EDF verlangt, "nicht
Tatsachen zu schaffen, die schwierig zu beseitigen sind, solange sie
nicht ausreichend getestet wurden".

aus: Le Monde, 24.8.2011


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6. Gorleben: Strahlungsmessungen gefälscht - Grenzwerte überschritten
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Die Strahlungsmessungen im Zwischenlager Gorleben für hoch
strahlenden Atommüll wurden viele Jahre lang gefälscht, fand eine
Studie einer lokalen Bürgerinitiative heraus. Das niedersächsische
Umweltministerium alarmierte die Öffentlichkeit, nachdem das
wirkliche Strahlungsniveau festgestellt worden war. Eine
Expertengruppe von lokalen Initiativen analysierte die Messdaten von
verschiedenen Institutionen. Sie schlossen daraus, dass der Betreiber
und Pro-Atom-Experten die durch das Abziehen eines falschen Wertes
der so genannten "natürlichen Hintergrundstrahlung" die Grenzwerte
unrichtig berechnet hatten.         

Statt dafür die Werte des Zeitpunkts zu nehmen, bevor der Atommüll
nach Gorleben gebracht worden war, verwendete der Betreiber die viel
höheren Strahlungswerte, als bereits Dutzende hochradioaktiv
strahlende Castorcontainer im Lager waren. Die realen Werte, die
ursprünglich der festgestellten Hintergrundstrahlung entsprachen,
zeigen, dass die legalen Grenzwerte jahrelang überschritten wurden.
Die Initiative brachte nun beim Staatsanwalt Klage gegen den
Betreiber ein.       

http://www.bi-luechow-dannenberg.de/chronologisch/aktuell/grenzwertu%CC%88berschreitungen-am-zwischenlager-gorleben


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7.  E.on will neuen Reaktor in Pyhäjoki bauen
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Der deutsche Atomgigant E.on ist Haupteigentümer der Firma Fennovoima
in Finnland. E.on gründete dieses Unternehmen, nachdem der Konzern mit
seinem Versuch, ein neues AKW in der Nähe des AKWs Loviisa zu
errichten, scheiterte. Mit dem Label "Fennovoima" (Skandinavische
Energie) beantragte E.on eine Lizenz zum Bau eines Atomkraftwerks in
Finnland. Im Juli 2010 stimmte das Finnische Parlament mit einem
Grundsatzbeschluss dem Vorhaben der Atomindustrie 2 bis 3 neue
Reaktoren zu bauen zu, darunter auch die Anlage von Fennovoima. Am 5.
Oktober 2011 gab die Firma bekannt, dass der Standort Pyhäjoki, eine
Gemeinde an der Küste des Bottnischen Meerbusens in Nordfinnland,
ausgewählt wurde. Es wäre der sechste Atomreaktor in Finnland nach
Loviisa 1+2 und Olkiliuto 1-3.


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8.  Aktionswoche in Russland
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In Russland fand im November eine Aktionswoche gegen die teuren und
gefährlichen AKWs und für Energieeffizienz statt. Sie wurde von
VertreterInnen von Anti-Atom-NGOs und -Bewegungen aus verschiedenen
Teilen des Landes organisiert, welche massiv gegen die Finanzierung
und den Bau der extrem teuren AKWs aus den Taschen der
SteuerzahlerInnen protestierten.

Vom 21. bis zum 25. November 2011 organisierten die AktivistInnen
verschiedene Aktionen in Moskau, St. Petersburg,  Nizhny Novgorod,
Murmansk, Murom, Yekaterinburg, Balakovo, Kaliningrad, etc. Im Rahmen
dieser gemeinsamen Aktionswoche organsisierten die Öko-AktivistInnen
Mahnwachen, Protestversammlungen, Arbeitstreffen mit Abgeordneten in
den Regionen, Runde Tische usw.   

Weitere Informationen: http://anti-atom.ru


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9.  Tausende machten den 13. Castor-Transport zum längsten in der
    Geschichte
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Ursprünglich war der Start des 13. Castortransport ins
niedersächsische Gorleben (D) für den 24.11.2011 in Valognes,
Frankreich geplant. Er wurde jedoch um einen Tag vorgezogen, da sich
hunderte Anti-Atom-AktivistInnen in der Nähe des französischen
Verladebahnhofs versammeln wollten. Trotzdem blockierten hunderte
Menschen den Transport schon in Valognes, wo die Fracht starten
sollte. Weitere Aktionen folgten entlang der ganzen Strecke von
Frankreich nach Deutschland.

Im Wendland rund um Gorleben protestierten bis zu 25.000
Menschen gegen den Atomtransport und gegen die deutsche Atompolitik
und drückten damit ihre Ablehnung des Weiterbetriebs von 9
Atomreaktoren aus. Bis zu 5.000 Menschen blockierten die Schienen bei
Harlingen, etwa 1.800 saßen auf der Straße bei Gorleben. Mehrere
tausend Menschen beteiligten sich an Aktionen entlang der Schienen-
bzw. Straßenroute des Transports. Nahezu 30 Protestcamps und
Infopunkte standen zur Verfügung, etwa 150 Veranstaltungen
informierten über den Atomtransport und bereiteten Aktionen in
Deutschland und Frankreich vor. Eine Betonpyramide blockierte die
Schienen und konnte von der Polizei nicht beseitigt werden. Zwischen
Lüneburg und Gorleben gab es eine Reihe weiterer Ankett-Aktionen und
führten so zusammen zu einer Verspätung des Transports, so dass
dieser insgesamt 126 Stunden dauerte - so lange, wie noch nie zuvor.

http://castor2011.nuclear-heritage.net


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10. Jod-131 verbreitete sich über ganz Europa
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Nachrichten über festgestellte Jod-131-Messungen in vielen Ländern
Europas schockierten im November die Öffentlichkeit mehrere Tage
lang. Schließlich gab die IAEO bekannt, dass die Quelle des
entdeckten Jod-131 in Europa wahrscheinlich aus dem "Institute of
Isotopes Ltd.", Budapest, welches Radioisotope produziert, stammt.
Laut Ungarischer Atomenergiebehörde fand die Freisetzung vom 8.
September bis zum 16. November 2011 statt. Der Grund für die
Freisetzung wird noch untersucht.       


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11. Atommülllager an russischem AKW
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Analyse: Müllberge - Neues Zwischenlager für Atommüll am russischen
AKW Novovoronezh droht vergrößert und zu einem Langzeitproblem für
das ganze Land zu werden.

Die Anlage, welche am AKW Novovoronezh gebaut werden soll, ist ein
Lagerhaus für 200-Liter-Fässer mit Atommüll, die in Reihen
übereinander gestapelt werden sollen, in insgesamt 10 Lagen. Das
apokalyptische Bild, das von UmweltschützerInnen gezeichnet wird -
Dutzende Tausende Fässer mit tödlichem Abfall, eine schwer in den
Griff zu bekommende Bedrohung, die zukünftigen Generationen
hinterlassen wird - scheint nun realer zu werden, als manche gern
glauben würden.

Mehr dazu:
http://www.bellona.org/articles/articles_2011/novovoronezh_waste


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12. Olkiluoto-Protestcamp und -Blockade 2012
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Zum ersten Mal wird in Finnland ein Protest- und Blockadecamp
stattfinden, um die Atomindustrie in Finnland und international mit
direkten Aktionen gegen ihr EPR-Modellprojekt "Olkiliuoto-3"
herauszufordern. Das Camp soll am 6. August beginnen und dient sowohl
der Vorbereitung der Aktionen als auch der Vernetzung, um die
finnischen Anti-Atom-Kämpfe in Finnland zu stärken. Am 11. August
findet dann zum 3. Mal die Olkiluoto-Blockade statt. Das Camp wird am
13. August zu Ende gehen.

Ihr könnte Flugblätter in mehreren Sprachen bestellen, um das
Protestcamp und die Aktionen bekannt zu machen. Verbreitet auch den
Text, den wir auf unserer Website bereitstellen!

http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Olkiluoto_Blockade_2012


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13. Neuer Castor-Transport nach Ahaus erwartet
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Mehrere Transporte mit insgesamt 152 Castorbehältern sollen Anfang
2012 vom früheren Hochtemperaturreaktor AVR Jülich ins Zwischenlager
Ahaus gebracht werden. Es geht um 288.161 Kugelbrennelemente, welche
in das nordrhein-westfälische Zwischenlager transportiert werden
sollen. Der Widerstand in Ahaus war nie so stark wie in der Region
von Gorleben, aber er wächst seit einigen Jahren.

Deutsche Anti-Atom-Gruppen rufen zu Protesten und Blockaden auf. Eine
erste Auftakt-Demonstration findet am 18. Dezember in Ahaus statt.

http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Nuclear_Waste_Transport_to_Ahaus


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14. Internationales Netzwerktreffen in Kuusamo
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Die Möglichkeit zur Kampagnenarbeit, Diskussion von Strategien, für
die Vorbereitung von Projekten und zur Netzwerkarbeit wird es in
Kuusamo, Finnland, vom 11. bis zum 15. Januar 2012 geben. Ein
weiterer Schwerpunkt wird dem Kampf gegen Uranabbau in Finnland und
anderen Ländern gewidmet, da die lokalen OrganisatorInnen intensiv in
diesem Bereich arbeiten. Ihr seid eingeladen, an diesem kommenden
Netzwerktreffen des Nuclear Heritage Networks teilzunehmen.  

Und wir freuen uns über Beiträge zum Programm von CampaignerInnen und
AktivistInnen, die sich mit dem Thema Uran beschäftigen.

http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/International_Anti-nuclear_Network_Meeting_in_Kuusamo


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15. EDF verurteilt zu 1,5 Mio EUR Geldstrafe für Ausspionieren von
    Greenpeace
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Der Atomkonzern EdF (Électricité de France) wurde am 11. November
durch ein Gericht in Nanterre wegen Spionage bei Greenpeace
verurteilt. Die Firma muss 1,5 Millionen EUR Strafe bezahlen und zwei
ihrer verantwortlichen Mitarbeiter erhielten Gefängnisstrafen. Der
Leiter der Abteilung Atomsicherheit, Pascal Durieux, wurde zu 3
Jahren Haft und 2 Jahren auf Bewährung sowie zu einer Geldstrafe in
der Höhe von 10.000 EUR verurteilt, weil er die Spionageaktivitäten
in Auftrag gegeben hatte. Der nächste in der Hierarchie seiner
Abteilung, Pierre-Paul François, erhielt 3 Jahre Gefängnis und 30
Monate Bewährung. Die Firma wurde außerdem verurteilt 500.000 EUR an
Greenpeace Frankreich zu bezahlen. Der Chef der Firma Kargus
Consultants, eine Firma, welche von EDF beauftragt worden war,
Greenpeace-Computer zu hacken, wurde zu einer Geldstrafe von 4.000
EUR und zu 3 Jahren Haft und 2 Jahren Bewährung verurteilt.

Die Firma war wegen Komplizenschaft beim Verstecken von gestohlenen
Dokumenten und wegen des Hackens in ein Computernetzwerk angeklagt
worden.


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16. Hinkley ganz vorne
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Am 11. November 2011 hat die neue "Infrastructure Planning
Commission", die die Aufgabe der Inbetriebnahme (Prüfung und
Bewilligung oder Ablehnung) bedeutender Infrastrukturprojekte in
Großbritannien erhalten hat (anstelle des alten Systems der Abhaltung
öffentlicher Befragungen), eine Liste von Projekten, für die die
Inbetriebnahme beantragt wurde oder eine Beantragung "angenommen"
wird, aufgestellt. Für Letztere wurde auch eine Liste mit den
vermuteten Eingangsdaten der Anträge bereit gestellt.

Hinkley C war die einzige AKW-Neubau-Anlage, die in der Liste
der bereits beantragten Projekte erscheint - aufgeführt mit dem
Antragsdatum vom Oktober 2011. Drei weitere Neubau-AKW-Projekte
befanden sich auf der Liste "erwarteter" Anträge. Die angenommenen
Antragstermine all dieser Anlagen liegen irgendwo in der Zukunft: Der
Antrag für Wylfa B wird für die zweite Hälfte 2013 angesetzt, Oldbury
im zweiten Quartal 2014 und für Sizewell C ist noch kein Datum
festgesetzt.


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17. Veranstaltungen der nächsten Monate
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(Auszug; maile uns deine Veranstaltungen für den nächsten Newsletter)

14/08/11-13/08/12: Blockade-Kampagne "Gorleben 365" (D)
06/12/11-08/12/11: Atommüllkonferenz in Vilnius (LT)
Anfang 2012:       Proteste gegen die CASTOR-Transporte von Jülich
                   nach Ahaus (D)
11/01/12-15/01/12: Internationales Anti-Atom-Netzwerk-Treffen in
                   Kuusamo (FIN)
14/01/12-15/01/12: Globale Konferenz für eine atomkraftfreie Welt
                   in Yokohama (J)
04/02/12:          Internationale Uran-Konferenz in Münster (D)
11/03/12:          Globaler Fukushima-Aktionstag
30/03/12-01/04/12: Frühjahrskonferenz der deutschen
                   Anti-Atom-Bewegung in Frankfurt/Main (D)
26/04/12:          Tschernobyl-Tag
Mai/Juni 2012:     2. Internationales Uran-Film-Festival für eine
                   globale atomkraftfreie Zukunft in Rio de Janeiro
                   (Brasilien)
Sommer 2012:       Walk away from Uranium Mining von Minnesota nach
                   Buffalo (USA)
30/07/12-03/08/12: Internationales Anti-Atom-Netzwerk-Treffen in
                   Döbeln (D)
06/08/12-13/08/12: Olkiluoto-Protestcamp und -Blockade (FIN)


http://www.gorleben365.de/
http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Nuclear_Waste_and_Pollution_Conference_in_Vilnius_2011
http://www.kein-castor-nach-ahaus.de/
http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/International_Anti-nuclear_Network_Meeting_in_Kuusamo
http://www.nonuclear.se/en/kalender/NuclearFreeWorld_Yokohama20120114-15
http://www.nonuclear.se/en/kalender/2nd_Intl_Uranium_Film_Festival_2012
http://footprints.footprintsforpeace.net/nffcampaign/NFF2011.htm
http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/International_Anti-nuclear_Network_Meeting_in_Mannsdorf
http://olkiluotoblockade2011.wordpress.com/


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18. Über die NukeNews
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Die NukeNews sind ein mehrsprachiges Newsletter-System des Nuclear
Heritage Network und sollen die Aktivitäten, Themen und Kämpfe der
in dieser internationale Community vernetzten AktivistInnen
widerspiegeln. Die Nachrichten werden von Anti-Atom-AktivistInnen
geschrieben und übersetzt - zusätzlich zu ihren normalen
Anti-Atom-Aktivitäten. Niemand wird für diese Arbeit bezahlt, denn
wir wollen Ressourcen für den Kampf gegen Atomkraft wie dieses
Informationssystem so unabhängig wie möglich bereitstellen können. Der
Newsletter will sowohl AktivistInnen als auch die interessierte
Öffentlichkeit informieren und auf dem Laufenden halten.

Deine Beiträge zur nächsten Ausgabe der NukeNews sind willkommen.
Sende sie per E-Mail an news@NukeNews.nuclear-heritage.net . Es
sollte sich um einen kurzen Text auf englisch und um nicht mehr als
einen Absatz einschließlich Überschrift und optional auch einem Link
zu einer Webseite mit weiteren Informationen handeln. Deadline für
die 4. Ausgabe der NukeNews ist der 19. Februar 2012.

Erfahre mehr über die NukeNews und mache sie bekannter:
http://NukeNews.Nuclear-Heritage.NET