PR:Ein Jahr Fukushima - Katastrophe ohne Ende?
Presseinformation
Donnerstag, 5. März 2012
Informationsabend in Döbeln:
Ein Jahr Fukushima - Katastrophe ohne Ende?
Döbeln Am kommenden Sonntag, den 11. März, ein Jahr nach dem Beginn des atomaren Desasters in Fukushima, Japan, findet um 17 Uhr im Café Courage, Bahnhofstr. 56, ein zusammen von Greenkids e.V. und Grüner Toleranz veranstalteter Informationsabend mit dem Titel "Ein Jahr Fukushima - Katastrophe ohne Ende?" statt.
Am 11. März 2011 14.47 japanischer Ortszeit begann mit dem Tohoku-Erdbeben ("Great East Japan Earthquake") das bisher größte Atomunglück der Geschichte. Alle Reaktoren des Atomkraftwerk (AKW) Fukushima wurden daraufhin abgeschaltet. Als wenige Stunden später hohe Tsunami-Wellen die Schutzwälle des AKW überschlugen und einen Teil der Notsysteme beschädigten, waren die Reaktoren längst vom Netz. Obwohl bis hierhin die Sicherheitssysteme weitestgehend korrekt gearbeitet hatten, folgte in den nächsten Tagen eine dramatische Serie von Explosionen. Enorme Mengen Radioaktivität wurden freigesetzt, fast alle Messstationen auf der Nordhalbkugel schlugen in den folgenden Wochen Alarm.
"Ein Reaktor explodierte nach dem anderen, immer nach gleichem Schema: Wasserstoff hatte sich infolge von Nachzerfallsprozessen gebildet und hohen Druck aufgebaut - der wurde in den Wasserstoffexplosionen freigesetzt. Die Regelmäßigkeit dieser Explosionsserie zeigt, dass das Desaster von Fukushima kein Zufall, sondern eine notwendige Folge der in allen betroffenen Reaktoren vorliegenden gleichen Begleitumstände war", sagt Falk Beyer, Atomexperte von Greenkids e.V. "Fukushima hat verdeutlicht, dass unwahrscheinlichste Unfallszenarien auftreten und notgedrungen zu Katastrophen führen. Die Atomtechnologie hat sich als unbeherrschbar erwiesen."
Der Informationsabend gibt einen Überblick zum Unfallhergang in Fukushima mit all seinen Ungewissheiten. Denn bis heute herrscht Geheimniskrämerei seitens des Reaktorbetreibers und der japanischen Sicherheitsbehörden. Einzelne Informationen fanden im vergangenen Jahr ihren Weg an die Öffentlichkeit. Zusammen mit Berechnungen und Abschätzungen verschiedener deutscher und internationaler Behörden sowie Fachleute werden diese Mutmaßungen zum tatsächlichen Unfallverlauf am 11. März vorgestellt.
Ein Ende der Atomkatastrophe in Japan ist nicht in Sicht. Das Ende der Kernschmelzen in drei Reaktoren wird von offizieller Seite vermutet, Belege dafür gibt es nicht. Die Zonen der höchsten Strahlung konnten noch immer nicht gesichtet werden, über den tatsächlichen Zustand der ehemaligen Reaktorkerne gibt es nur Mutmaßungen. Gleichzeitig entweichen weiterhin große Mengen Radioaktivität aus den geborstenen Reaktoren.
Diese Veranstaltung gehört zu einer Reihe von ökologischen und sozialpolitischen Informationsabenden der Reihe "Veranstaltungen gegen die herrschende Normalität", die gemeinsam von Grüner Toleranz und dem Projekthaus in Mannsdorf organisiert werden. In diesem Zusammenhang wird es am 12. April einen Dokumentationsfilmabend mit dem Titel "Action in Japan" unter Beteiligung der FilmemacherInnen geben. Dieser umfasst auch einen Dokumentarfilm zum Opfer-Einsatz von LeiharbeiterInnen aus der japanischen Unterschicht.
Greenkids e.V. ist eine unabhängige Jugend-Umweltschutzorganisation, die 1995 in Magdeburg gegründet wurde und seitdem zu verschiedenen umweltpolitischen Themen arbeitet. Ein Schwerpunktprojekt befasst sich mit der Dokumentation der Geschichte des ehemaligen DDR-Endlagers in Morsleben, Sachsen-Anhalt, und dem zuvor im sächsischen Lohmen betriebenen zentralen Zwischenlagers für radioaktive Abfälle der DDR. Daneben beteiligte sich Greenkids am Aufbau des internationalen "Nuclear Heritage Network", einem Zusammenschluss von AktivistInnen aus etwa zwanzig Ländern rund um den Erdball.
An die Redaktion:
Sie sind herzlich eingeladen, unsere Veranstaltung anzukündigen, selbst teilzunehmen und uns auch zwecks O-Tönen anzusprechen. Sie erreichen Falk Beyer telefonisch unter 0177/7073531 oder per E-Mail an presse AT greenkids.de[1].
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