Book:Atomenergie – „ein friedlicher Mörder“/ Countdown läuft

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G.F. Lepin, I.N. Smoljar (2012): Atomenergie – „ein friedlicher Mörder“

Teil I. AKWs – Atombomben, die Strom erzeugen

Vorwort | Kluge Gedanken kluger Menschen | Einleitung

1. Atomenergie– du, unsere Teuerste!

2. Wo ist sie – die Sicherheit der Kernenergieanlagen? | 2.1. Vielleicht in Japan? | 2.2. Wir schreiten allen anderen voran | 2.3. Experimente | 2.4. Wozu braucht der Iran AKWs?

3. Ist eine Koexistenz der Atomenergie mit der Natur und der Menschheit möglich? | 3.1. Ehrliche Lüge | 3.3. Können wir noch warten?

5. Wo sind sie – Atomneubauten des neuen Jahrhunderts?

6. Können wir ohne Atomenergie überleben? | 6.1. Windenergie | 6.2. Solarenergie | 6.3. Und wenn beides zusammen? | 6.4. Wie sieht es damit in Russland und Weißrussland aus?

7. Braucht die Bevölkerung neue AKWs? Und die alten? | 7.1. Fazit

Teil II. Wollen wir gemeinsam überlegen?

Das „Experiment“ verläuft erfolgreich (Pamphlet) | Wozu braucht die Katze einen Schwanz? | Fische suchen sauberes Wasser | Das „Experiment“ verläuft erfolgreich (Pamphlet) || Haupttrumpf | Wieviel Jahre kann ein Reaktor halten? | Tschernobyl-Effekt | Womit droht uns die Zukunft? | Der Wind „bläst die Strahlung weg“ oder Windanlage gegen Atomkraftwerk | Kategorisch untersagt! …Aber der Wunsch ist stärker… | Wer handelt mit dem Atomtod? | Nützlich und unschädlich oder schädlich und nicht nützlich? | Ein Fass ohne Boden | Der verlorene Motor | Ein "friedlicher“ Mörder | Countdown läuft | Nachwort – Warnung!


Countdown läuft - Wie viel Zeit haben wir noch?

In den letzten Jahren wird viel über mögliche Besuche der Erde durch Ankömmlinge aus anderen Welten geschrieben und gesprochen. Zeugnisse dafür – direkte oder indirekte– gibt es freilich nicht. Aber vieles, was auf der Erde vor vier bis fünf Tausend Jahren vor sich ging, lässt ungewollt solche Gedanken aufkommen.

Die bekanntesten und mysteriösesten Denkmäler jener Zeit sind ägyptische Pyramiden (ca. 3000 bis 2400 v.u.Z.). Die große Cheops-Pyramide war lange Zeit der welthöchste Bau – entspricht der Höhe eines 40-stöckigen Gebäudes. 2300 Tsd. Steinquader je 2,5 Tonnen schwer sind glatt gehauen und aneinander genau angepasst.

Einer der bekanntesten zyklopischen Bauwerke sind Außenmauern des gewaltigen Sonnentempels Kalasasaya. Die Mauern einiger Anlagen sind aus gigantischen bis zu 120 Tonnen schweren Steinquadern gebaut.

In den Ruinen von Pumapunku liegen auf einer Fläche von mehreren Hektar riesige Steinplatten, einige davon wiegen bis zu 500 Tonnen. Sie wurden in den Bergen ausgehauen, die 17 km weit liegen. Diese Quader sind feinst bearbeitet, sogar heute wäre das äußerst schwer zu erreichen, aber für die Technik der damaligen Zeit war es absolut unmöglich.

In den Überresten von Stonehenge stehen riesige Monolithen, einige davon wiegen etwa 500 Tonnen. Steinelemente dieser zyklopischen Anlagen mussten zum Bestimmungsort mitunter viele Kilometerzurücklegen. Dabei sind viele dieser Kolossen für diesen Ort, wo sie sich jetzt befinden, vollkommen fremd, sie stammen nämlich von Gesteinen, die sehr weit hinter den Meeren liegen.

In den Baalbek-Ruinen in Libanon wiegt ein jeder Steinblock im Unterbau des Jupiter-Tempels 750 Tonnen. Die Flächen eines jeden Blocks sind ideal bearbeitet. Ein halber Kilometer weit südlich vom Jupiter-Tempel ragt aus der Erde der weltweit größte bearbeitete Stein – der „Südliche“ oder der „Mutterstein“ – dessen Gewicht etwa 1200 Tonnen beträgt.

Überreste megalithischer Bauten wurden in Jerusalem entdeckt. In der Stützmauer des Solomon-Tempels, der Anfang des ersten Jahrtausend v.u.Z. errichtet wurde, wurden Steinquader von 600, 570 und 355 Tonnen Gewicht entdeckt, die zum Bauplatz aus dem westlich von der Stadt liegenden Steinbruch gebracht worden waren.

Dolmene – Bauwerke, die riesengroße hochkant stehende Steine darstellen und mit einer massiven Platte gedeckt sind, sowie Cromlechs – Bauanlagen als runde Umzäunungen aus riesengroßen Steinblöcken und –pfählen (bis zu 6-7 Metern hoch) kommen in Europa (Westfrankreich und Großbritannien), Asien und Amerika vor.

In den uralten Steinbrüchen gibt es keine Spuren von Bohren oder Brechen, es sind nur glatte Nischen zu sehen, als hätte jemand mit einem Riesenmesser Blöcke aus Felsknetmasse herausgeschnitten. Die Baublöcke haben nicht selten eine sehr komplizierte Form, aber sie sind aneinander so genau angepasst, dass die Spalte zwischen ihnen praktisch gleich Null sind.

Ein Symbol der bewundernswerten Zivilisation des dritten - zweiten Jahrtausends v. u. Z. sind Steinlabyrinthe, die sich im Norden an den Seeküsten Großbritanniens, Norwegens, Schwedens, Finnlands und Russlands befinden. Selbst unter Einsatz der heutigen Technik wäre es äußerst schwer, ein derart majestätisches Bauwerk aus gigantischen bis zu 50 Tonnen schweren Steinblöcken zu errichten. Das Labyrinth „Tanz der Riesen“ ist aus Steinen gebaut, die 210 Kilometer weit in den Bergen Poesselli ausgehauen worden sind. Die Organisation der Arbeiten von solchem Ausmaß vor mehreren Jahrtausenden scheint unwahrscheinlich.

Die menschliche Zivilisation hat eine äußerst kurze Geschichte, etwa 7 Tausend Jahre. Man kann folglich annehmen, dass sie im fünften bis vierten Jahrtausend v.u.Z. entstand. Diese Zeit zeichnet sich durch eine schnelle Änderung der Lebensweise, Entstehung von Staatsgebilden und kontinuierlichen Fortschritt aus.

Dabei lebt der Mensch mindestens 200 Tausend Jahre auf der Erde. Es fragt sich: Fast 200 Tausend Jahre lebte der Mensch in Höhlen, benutzte Steinwerkzeuge, trug Tierfelle und ahnte nicht, dass man ganz anders leben kann?

Plötzlich aber kam ein kardinaler Umbruch. Aus einem unerklärlichen Grund bekamen Menschen gewisse Kenntnisse.

Sie vereinten sich zu Staatsgebilden, begannen große Städte zu bauen, Metall zu verarbeiten, und all das wurde vom rasanten wissenschaftlich-technischen Fortschritt begleitet.

Deshalb drängt sich eine logische Schlussfolgerung auf: Jemand half den Menschen, Kenntnisse zum Bauen zu erwerben. Dieser geheimnisvolle Jemand vereinte die Menschen in Gesellschaftsformationen, brachte ihnen einfachste Kultur bei und schuf letzten Endes die Grundlagen der heutigen Zivilisation.

Riesige Pyramiden in Amerika und Afrika, vielzählige andere zyklopische Bauwerke können indirekt davon zeugen, dass Ankömmlinge aus anderen Welten sich auf der Erde wie zu Hause fühlten. Sicher konnten Menschen der uralten Zeit Bauwerke aus riesengroßen viele Tonnen schweren Steinblöcken nicht errichten. Und eine ideale Bearbeitung solcher Steinblöcke war eindeutig unmöglich.

Zugleich aber ist die Tatsache nicht zu verkennen, dass nach den Großen Pyramiden und den anderen überwältigenden Bauwerken hervorragende Bautechnologien spurlosverschwanden. Alle späteren Pyramiden wurden aus unbehandelten Steinen mit primitiven Technologien gebaut. Was hat eigentlich an der Wende zum ersten Jahrtausend v. u. Z. geschehen können?

Man kann annehmen, dass in der Zeit vom fünften bis zum zweiten Jahrtausend Ankömmlinge aus anderen Welten die Erde aktiv aufsuchten und den gesamten Entwicklungsprozess der menschlichen Gesellschaft von Grund auf veränderten.

Aber was geschah am Ende dieser Zeit? Was unterbrach die Aktivitäten der Ankömmlinge auf der Erde?

Versuchen wir mal eine Version zu formulieren, die diese komplizierten Ereignisse erklären könnte.

Interplanetare Flüge sind eine schwierige Sache. Und je größer die Entfernung, desto komplizierter ist die Aufgäbe.

Deshalb müsste man einen Himmelskörper finden, von dem Ankömmlinge die Erde hätten besuchen können. Ein solcher Planet könnte Mars sein. Dass heute dieser Planet unbewohnt ist, hat nichts zu bedeuten. Es handelt sich ja um eine Zeit vor fünf bis vier Tausend Jahren. Die Nähe von Mars zur Erde machte es möglich, auf unseren Planeten nicht nur Passagiere sondern auch die erforderlichen Arbeitswerkzeuge zu bringen.

Warum diese Besuche Ende des zweiten Jahrtausends abbrachen, ist schwer zu sagen. Aber auf Grund des heutigen Wissens über die Entwicklung der menschlichen Zivilisation kann manches angenommen werden.

Wenn man sich fragt, welche Richtung bei der Entwicklung unserer Zivilisation ständig allen anderen vorausging, ist die Antwort immer die gleiche –der Militärbereich! Alle wollten stärker sein, als ihre Gegner, aber auch als ihre Konkurrenz und Freunde. Solange die Waffen lediglich als Bogen und Pfeile, Schwerter und sogar Schusswaffen verfügbar waren, hatten die ständigen Auseinandersetzungen einen lokalen Charakter und stellten das Leben auf der Erde nicht in Frage.

Als aber prinzipiell neue Waffenarten – Massenvernichtungswaffen – entwickelt wurden, änderte sich die Situation von Grund auf. Die Hauptbesonderheit dieser Waffen besteht darin, dass sie zwar eingesetzt werden können, jedoch die katastrophale Entwicklung der Ereignisse nicht aufzuhalten sind. Ein beliebiger lokaler Konflikt kann eine Tragödie für den ganzen Planeten bringen.

Es ist durchaus möglich, dass Mars in seiner Entwicklung der Erde um viele Jahrtausende vorausging. Aber der kritische Zeitpunkt könnte etwa Ende des zweiten Jahrtausends v. u. Z. erreicht worden sein. Und das Inferno löschte alles Leben!

Deshalb gab es keine Besuche der Marsbewohner auf die Erde. Es gab niemanden, wer das hätte machen können!

Ein treffender Spruch kommt in den Sinn: „Als der Mensch eine Waffe in die Hand nahm, begann der Countdown.“

So ein Countdown konnte auf dem Mars schon lange abgeklungen sein. Bei uns aber begann er im vierten bis zum dritten Jahrtausend v.u.Z., als der Mensch die Waffe in die Hand nahm und sie gegen seine Mitmenschen richtete. Die Uhr tickt. Wie viel Zeit bleibt uns noch? Und wenn es ganz wenig ist?

Haben wir Vernunft genug, um diese Uhr zu stoppen? Können wir das Schicksal von Mars vermeiden?

Ein gut eingespieltes Duo – das „friedliche Atom“ und das „Militäratom“– stoßen uns an den letzten Strich. Setzen wir dem ein Ende oder …?

Wir haben keine Wahl!