NukeNews No. 9 - GERMAN

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*            NukeNews #9 - Anti-Atom-Infodienst            *
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0.  Vorwort
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Es ist eine ziemlich beeindruckende Sammlung von Nachrichten geworden,
die wir für diese Ausgabe der NukeNews erhalten haben. Insgesamt sind
es 27 Artikel, die wir aus Australien, BRD, Finnland, Frankreich,
Großbritannien, Kanada, Österreich, Polen, Russland, Slowenien,
Tansania, Tschechien, USA sowie aus unserem Netzwerk erhalten haben,
und die von Aktionen, Kampagnen, Atompolitiken und anderen
Aktivitäten berichten. Ein Hintergrundartikel vermittelt einen
Eindruck vom Auftreten der Uranindustrie in Tansania und davon wie die
Menschen dort an diesen Vorhaben leiden. Ein anderes Thema, das von
mehreren Artikeln beleuchtet wird, ist das geplante AKW in
Kaliningrad an der Ostsee sowie die Proteste dagegen.

Viel Spaß beim Lesen unseres Newsletters, und fühle dich eingeladen
uns für die nächste Ausgabe auch von deinen/euren Projekten und
Aktivitäten zu berichten! Weitere Informationen dazu am Ende dieser
E-Mail...


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Inhaltsverzeichnis der aktuellen NukeNews #9
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0.  Vorwort
1.  Walkatjurra Walkabout
2.  Kampagne soll die Auseinandersetzung um San Onofre an mehreren
    Fronten heiß zu halten
3.  Gerichtsbeschluss: einstweilige Verfügung gegen Teil der Mine
    Talvivaara
4.  Neues Leck am Talvivaara-Tagebau
5.  Uran-Aktionscamp nahe dem Desaster-Standort Talvivaara (FIN)
6.  Gemeinsam gegen Atomkraft
7.  Ein kurzer Tschernobyltagbericht aus Polen
8.  Tschernobylgedenken - Die irische Prinzessin St. Bega und 
    Wiederaufbereitung in Sellafield
9.  Tschernobyl-Projekt: Einzigartiges Fotobuch für die vergessenen
    Opfer der Atomkatastrophe von Tschernobyl
10. Großveranstaltungen zum Tschernobyl-Tag in der BRD
11. Dacheinsturz in der AKW-Ruine Tschernobyl - Berichterstattung und
    Analyse
12. Einige Neuigkeiten über die Atomkämpfe in Großbritannien
13. Online-Petition für eine europaweit einheitliche
    Haftpflichtversicherung für Atomreaktoren
14. Keine Finanzierung von Hochrisiko-Reaktoren durch Société Générale
    in Kaliningrad!
15. AKW Kaliningrad: eine schlimme Geschichte, die sofort beendet
    werden muss
16. Netzwerkbüro sucht Freiwillige
17. IRSN-Bericht stellt Krškos Ungeeignetheit für AKWs wegen
    Erdbebenrisiken fest
18. Tschechien: ČEZ will die Staatsbürger berauben
19. Atompolitik in ausgewählten Europäischen Ländern
20. Sellafield durch Schnee geschlossen
21. Argumentationshilfe: Warum gegen die Atomindustrie prostestieren?
22. Tschechien: Staatsamt für Kernsicherheit kritisch gegenüber
    Atommülllagerprogramm
23. Hat Comic-Kunst Cumbria vor der Atommüllkippe bewahrt?
24. Still not loving nuclear waste! - Republik Freies Wendland als
    Akteur gegen Endlagersuchgesetz
25. "Sortir du nucléaire" startet neue Kampage zur "Atom-Brennstoff- 
    Kette"
26. Indigene Proteste gegen Uranabbau, Atommülllagerung und
    industriellen Missbrauch in Saskatchewan, Kanada
27. Umweltskandal bei Uranabbauprojekt in Bahi in Tansania
28. Veranstaltungen der nächsten Monate
29. Was sind die NukeNews?


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1.  Walkatjurra Walkabout
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Der Walkatjurra Walkabout ist für die Zeit vom 4.-28.Mai 2013
angesetzt und es sieht so aus, als würde er dieses Jahr sogar noch
größer ausfallen als letztes Jahr.

Der Walkabout wird wie auch bisher eine Würdigung des Wangkatja-Landes
sein sowie Zeugnis für die Stärke der Gemeinde, die seit mehr als 40
Jahren für den Stopp des Uranabbaus in Yeelirrie gekämpft hat. Er wird
eine Chance sein zusammenzukommen und weiterhin unseren gemeinsamen
Beitrag für eine lebenswerte Zukunft ohne Atomkraft zu leisten. Der
Walkabout ist außerdem eine Möglichkeit wieder eine tiefere Verbindung
mit dem Land aufzubauen und "walking for country" wiederzubeleben.

Hier könnt Ihr Euch anmelden und auch Teil dieses Marsches werden:
http://walkingforcountry.us4.list-manage1.com/track/click?u=50a102f587619317ca5451762&id=82b385d714&e=bcdd27812a


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2.  Kampagne soll die Auseinandersetzung um San Onofre an mehreren
    Fronten heiß zu halten
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Es ist noch nicht klar, warum ein kritischer Bericht zum AKW San
Onofre nur wenig südlich von Los Angeles, der vom US Government of
Accountability Office (GAO) erstellt worden war, nicht schon nach
Fertigstellung am 11. März 2013 auch veröffentlicht wurde.
Stattdessen wurde er erst einen Tag nach einem größeren öffentlichen
Treffen mit der US-Atomsicherheitsbehörde (NRC) publiziert. Der
Bericht war von 4 US-Senatoren in Auftrag gegeben worden und zeigte
mehrere größere Probleme in Bezug auf die Planung von Evakuationen
auf, insbesondere die Größe des geplanten Gebietes, wonach, wenn ein
größerer Unfall passieren sollte, die Menschen nur in einem Umkreis
von einigen Meilen rund um das AKW evakuiert würden, löste
Kontroversen aus. Die NRC-Behörde lehnte ab, sich mit sogenannten
"Shadow Evacuees" zu beschäftigen, also mit Menschen, die sich ohne
Genehmigung in Schutz bringen wollen, weil naheliegt, dass nur etwa
20 % der Öffentlichkeit innerhalb  einer Zone von 10-15 Meilen
(23-30 km) überlegen würden, die Region zu verlassen. Diese Themen
wären in allen größeren Medien der  Region transportiert worden.
Stattdessen wurden diese wichtigen Sachverhalte aber von der
Nachricht des Neustarts des Reaktors übertrumpft. Eine Woche später
lehnte die Stadt Los Angeles aber einstimmig einen Neustart der
Anlage ab, sofern keine öffentlichen Hearings dazu stattfinden
würden.

Nur 4 Stunden nach der Freigabe des GAO-Berichtes hatte nämlich die 
NRC-Behörde grünes Licht für den Neustart von Reaktor 2 in San
Onofre gegeben, wobei im Juni 70 % der vollen Leistung erbracht
werden sollen. Diese Nachricht machte natürlich den GAO-Bericht für
die Medien damit vergleichsweise uninteressant. Die gesamte Region,
etwa 8 Millionen Menschen, sind besorgt, seit der neue
Dampfgenerator der Anlage knapp zwei Jahre nach seiner Montage
versagt hatte. Die Region ist von tektonischen Falten mit
Erdbebenpotential durchzogen, darunter auch von der 75 km von San
Onofre entfernten San-Andreas-Falte, wo schon seit 150 Jahren ein
großes Erdbeben in Südkalifornien erwartet wird.


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3.  Gerichtsbeschluss: einstweilige Verfügung gegen Teil der Mine
    Talvivaara
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Das Verwaltungsgericht Vaasa hat am 2. April 2013 einen vorläufigen
Beschluss hinsichtlich der notfallmäßigen Wasserumleitungen erlassen,
die der Talvivaara-Tagebau aufgrund von Artikel 62 des finnischen
Umweltschutzgesetzes in Anspruch genommen hatte. Das
Bergbauunternehmen gab an, dass Notfall-Umleitungen der Wasserführung
erforderlich seien, um einen geordneten Betrieb der Mine zu
gewährleisten. Das Kainuu ELY Center (die regionale Umweltbehörde)
hatte diese Umleitungen als rechtlich zulässig bewertet. Das
Verwaltungsgericht hat nun dieser Beurteilung widersprochen und eine
sofort wirksame einstweilige Verfügung erlassen. Eine endgültige
Entscheidung in der Sache ergeht zu einem späteren Zeitpunkt.

Mit der einstweiligen Verfügung wird die Wassermenge begrenzt, die in
südlicher Richtung umgeleitet werden darf, und zwar auf 7 % des
Wasserstroms des Flusses Kalliojoki. Dies ist die gemäß üblicher
Umweltgenehmigung zulässige Höchstmenge. Dies lässt den Schluss zu,
dass ab sofort keine Wassermengen, die das übliche Volumen von 1,3
Mio. Kubikmeter überschreiten, in den Bereich südlich des
Bergwerksbetriebes abgeleitet werden dürfen.

Vollständiger Bericht unter:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Court_decision:_injunction_against_part_of_Talvivaara_operation


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4.  Neues Leck am Talvivaara-Tagebau
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Der Nickel- und Uran-Tagebau in Talvivaara/Finnland ist von einem
neuen Leck betroffen. Während des ersten Tages sollen etwa 7.000
Kubikmeter kontaminierten Wassers pro Stunde - insgesamt um die
350.000 Kubikmeter - ausgeflossen sein. Im November verseuchte
bereits einmal ein Leck riesige Feuchgebiete mit Tausenden von
Kubikmetern toxischer und radioaktiver Abwässer aus der Grube. Das
neue Leck begann in der Nacht des 7. April. Wie auch schon zuvor,
spielt der Betreiber das Ereignis herunter: Harri Natunen, Chef der
Produktion in Talvivaara, behauptet, dass das neue Leck nicht so
ernst sei wie jenes, das im November zur Einstellung der Produktion
geführt hatte.

mehr dazu:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Talvivaara_mine:_environmental_disaster_in_Finland


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5.  Uran-Aktionscamp nahe dem Desaster-Standort Talvivaara (FIN)
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Das desaströse Fiasko im Talvivaara-Tagebau ist keine selten
vorkommende Ausnahme, sondern "Alltag" überall, wo große
Bergbaukonzerne am Werk sind. Verschmutztes Grundwasser war im
betroffenen Gebiet der Preis bei bisher jeder einzelnen Uranmine
dieser Welt. In Finnland und Schweden werden eine Reihe von Projekten
zur Eröffnung riesiger Abbaugruben vorbereitet.

Um die Umwelt lebenswert zu erhalten, ist entschlossener Widerstand 
notwendig. Schließt Euch uns an, um das notwendige Know-how und die
entsprechenden Fertigkeiten zu teilen und gemeinsam zu handeln! Das
Camp ist etwa 30 km von der Grube in Talvivaara entfernt. Während der
ersten Camp-Woche werden wir Informationen über die Abbausituation im
Norden austauschen und über verschiedene Fertigkeiten und Taktiken
für direkte Aktionen. Dieses Know-how werden wir dann in der zweiten
Woche zur Anwendung bringen. Schlagt selbst etwas zum Programm vor!
Das Camp wird von den Teilnehmenden organisiert, also wird von ihnen
eine gewisse Aktivität erwartet, auch in Bezug auf die Organisation
und Betreuung der für das Camp selbst nötigen Arbeiten. Um die
anfallenden Kosten abzudecken, bitten wir um einen
TeilnehmerInnenbeitrag von 5-10 € pro Tag, abhängig aber von der
individuellen ökonomischen Situation der Betroffenen. Die Anreise von
leichter erreichbaren Lokalitäten wird soweit wie möglich organisiert.
Lasst uns also bitte wissen, ob ihr eine Transportmöglichkeit braucht
oder andere spezifische  Bedürfnisse habt, Allergien, usw.... wenn
Ihr Euch unter "turva AT riseup.net" anmeldet.

Anmeldungen bitte bis spätestens 10.6.2013

mehr dazu:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Uranium_action_camp_in_Finland_near_the_Talvivaara_disaster_site 


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6.  Gemeinsam gegen Atomkraft
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Vom 30. Mai bis zum 1. Juni 2013 wird in Wien und Zwentendorf, dem 
Standort des einzigen österreichischen AKWs (das allerdings durch eine
Volksabstimmung gestoppt wurde) eine internationale Anti-Atom-
Konferenz stattfinden. Eingeladen sind Anti-Atom-AktivistInnen,
Experten und Campaigner aus ganz Europa, die interessiert sind, ihr
Know-How und ihre Erfahrungen Anderen mitzuteilen und strategische
Denkansätze in Bezug auf atomare Themen zu bearbeiten.

Diese Konferenz soll ein jährlich stattfindendes Event werden, um die
Anti-Atom-Arbeit auf nationaler und internationaler Ebene zu stärken. 
Die ersten eineinhalb Tage davon werden in Wien stattfinden, der
letzte Tag dann am Standort des nie in Betrieb gegangenen AKWs
Zwentendorf unweit von Tulln an der Donau. Gleichzeitig findet dort
auch das "TOMORROW FESTIVAL" statt, wo es die Möglichkeit geben wird,
praktische Fertigkeiten zu erwerben (z.B. in Bezug auf soziale
Medien, Crowdfunding, Klettern, Messen und Interpretieren von
Strahlung..) sowie theoretisches AktionistInnen-Know-How. Die Kosten
im Rahmen der Konferenz werden von den OrganisatiorInnen getragen;
für Interessierte, die Unterstützung in Bezug auf die Reisekosten
brauchen gibt es entsprechende Möglichkeiten. (vorab mit den
OrganisatorInnen konsultieren).

mehr dazu:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Together_against_Nuclear_-_International_Conference_2013_in_Vienna


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7.  Ein kurzer Tschernobyltagbericht aus Polen
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Es war eine sehr aktive Woche. Wir hatten drei von den
Aufräumarbeitern, die nach der Katastrophe von Tschernobyl zum Einsatz
kamen, für eine Woche im Rahmen einer Serie von Konferenzen und
Treffen hier bei uns. Mit dabei auch Volodymir Volchenko, der einzige
noch lebende Arbeiter aus dem Team, das 2,5 Monate in der
Tschernobylzone arbeitete. Am interessantesten waren die Treffen in
den Colleges und mit StudentInnen von der Warschauer Universität.
Volodymir sagte, dass die ukrainische Regierung plant, 7 neue AKWs zu
bauen. Wir planen Blockaden von Atomtransporten. Wer kann Tipps
geben, wie wir herausfinden, wann und wo sie stattfinden?


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8.  Tschernobylgedenken - Die irische Prinzessin St. Bega und 
    Wiederaufbereitung in Sellafield
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Am 27. April prägten "Radiaton Free Lakeland" und "3 Weeks to Save
the Lakes" den Tschernobyl-Jahrestag im nordwestenglischen St. Bees.
Dieser Ort wurde nach einer irischen Prinzessin benannt, welche um das
Jahr 900 an der wunderschönen Küste von Cumbria gelandet war. Wetten, 
dass die Hl. Bega sich den etwa 1,3 Millionen Haushalten in Irland
anschließen würde, welche ein Ende der illegalen und unmoralischen
radioaktiven Verschmutzung der Irischen See durch die
Wiederaufbereitungsanlage in Sellafield fordern?

Mehr dazu:
http://mariannewildart.wordpress.com/2013/04/28/the-irish-princess-st-bega-and-sellafield-reprocessing/
http://mariannewildart.wordpress.com/2013/04/18/stop-dumping-radioactive-waste-in-cumbrian-seas/


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9.  Tschernobyl-Projekt: Einzigartiges Fotobuch für die vergessenen
    Opfer der Atomkatastrophe von Tschernobyl
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Das "Tschernobyl-Projekt" dokumentiert künstlerisch in einem
einzigartigen Fotobuch die langfristigen Auswirkungen der
Atomkatastrophe von Tschernobyl. Hauptziel ist es, die Auswirkungen
der Atomkatastrophe zu zeigen und darzustellen, was Atomkraft in
menschlicher Hand alles anrichten kann. Die Bilder sprechen für sich
selbst.

Themen der Aufnahmen sind unter anderem verlassene Städte,
verfallende Häuser, Überlebende, die kontaminiertes Land bewohnen,
erkrankte Opfer. Die Autoren des Buches stehen in Kontakt mit der
lokalen Bevölkerung inklusive Überlebenden aus der Region Tschernobyl.
Sie arbeiten an Interviews mit Betroffenen "mit einer Geschichte" und
planen eine Reise nach Weißrussland mit Besuchen von Opfern,
Spitälern usw. Das Buch soll dazu beitragen, dass den Menschen
bewusst wird, dass Atomkraft nicht die beste Wahl ist und dass es
eine ausreichende Zahl von exzellenten, wirklich nachhaltigen
Alternativen gibt.

Durch sogenanntes "Crowdfunding" und den Verkauf des Fotobuches
hofft das Autorenteam die Projektkosten abzudecken.

Mehr dazu: http://www.chernobylwitness.com


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10. Großveranstaltungen zum Tschernobyl-Tag in der BRD
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Am Sonntag, 21.04.2013 folgten etwa 1.000 Menschen dem Aufruf zu einer
Protest-  und Kulturmeile anlässlich des 27. Jahrestages der
Tschernobyl-Katastrophe um das AKW Brokdorf. Bei friedlicher
Volksfestathmosphäre war es mit vielen Familien mit Kindern mehr ein
Wiedersehen bekannter Gesichter, als ein Angriff auf die
Atomindustrie. Zeitgleich zogen in Süddeutschland ca. 2.500 Menschen
zum AKW Grafenrheinfeld. Am AKW Grohnde blockierten Aktivist_Innen mit
einer Ankettaktion die Tore, um gegen den Einbau von besonders
gefährlichen MOX-Brennelementen, die Ende letzten Jahres unter starken
Protesten angeliefert wurden, zu protestieren.

Zur Mobilisierung nach Brokdorf war "Robin Wood" 3 Wochen vor dem
Jahrestag mit einer Kletteraktionstour durch Norddeutschland
unterwegs. Zwischen Bäumen und Laternen oder Fahnenmasten wurde ein
Transparent, das auf ein mögliches Sperrgebiet nach einem Unfall im
AKW Brokdorf hinweist, gespannt und Flyer verteilt.

Erfahre mehr:
http://www.robinwood.de/wordpress/blog/aktion/2013/04/antiatom-infotour-geht-weiter/


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11. Dacheinsturz in der AKW-Ruine Tschernobyl - Berichterstattung und
    Analyse
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Der am 12. Februar verzeichnete teilweise Wand- und Dacheinsturz am
berüchtigten Reaktorblock 4 des AKW Tschernobyl war nicht auf heftigen
Schneefall, sondern auf eine "Kombination ungünstiger Faktoren"
zurückzuführen. Zu diesem Schluss kamen jedenfalls jüngst zwei
Kommissionen, die den Vorfall untersucht hatten. Anzumerken ist dabei,
dass die Gefahr des Einsturzes von Betonplatten über den Gebäuden der
drei anderen Reaktorblöcke des abgeschalteten AKW nur einen Tag zuvor,
am 11. Februar, in der ukrainischen Stadt Slavutich erörtert worden
war. Und in Russland gibt es noch drei Atomkraftwerke mit Reaktoren
des Tschernobyl-Typs (RBMK-1000) – alle drei mit ähnlicher oder
längerer Laufzeit und noch immer in Betrieb. Wie sehr muss sich
Russland um die Sicherheit seiner alten Atomkraftwerke sorgen?

Weitere Informationen auf Englisch:
http://www.bellona.org/articles/articles_2013/chernobyl_roof_collapse_report


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12. Einige Neuigkeiten über die Atomkämpfe in Großbritannien
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Es war ruhig hier; der Ringkampf zwischen EDF und der Regierung über
den vereinbarten garantierten Strompreis ging weiter. EDF will
vielleicht 100 £ pro MWh, garantiert für 40 Jahre, das
Finanzministerium würde eventuell bei 80 £ zustimmen. Die von EDF
geforderten 100 £ für 40 Jahre stehen aktuellen Marktpreisen von etwa
der Hälfte gegenüber, während Strom aus Onshore-Windkraftwerken
derzeit sogar schon um 80 £ pro MWh zu haben ist. Alles ein bisschen
kompliziert für eine Regierung, die versprochen hatte, neue AKWs
nicht subventionieren zu wollen. Möglicherweise als Bestandteil des
ganzen Manövers hat EDF etwa 20 % seines Personals im AKW Hinkley
Point, wo gerade mit einigen Bauarbeiten begonnen worden ist,
entlassen.

Wir Londoner verteilten 400 Folder an die Mitarbeiter des 
Finanzministeriums, welche ihre Büros um 8 Uhr morgens betraten,
mitten im April. Wir wollten das Ganze ein wenig witzig angehen.
Anspielung auf die Schlacht bei Waterloo und so. Aber 400 Stück ins
Gebäude des Finanzministeriums zu bekommen, war eine gute Leistung.
Leute, die später auf eine Zigarette rauskamen, meinten sogar, dass
ihnen die Aktion gefallen habe...

Wir haben auch unseren 2. Fukushima-Update-Flyer dazugegeben, von
dem wir 5000 Stück gedruckt hatten, auch auf japanisch. Den
verteilen wir hier jeden Freitag zwischen 9 Uhr morgens und 13 Uhr
vor der Japanischen Botschaft. Jeden Freitag auch etwa 400 Stück.

Hintergrundartikel zum Thema EDF NPP:
http://www.guardian.co.uk/environment/2013/apr/23/edf-energy-nuclear-power-station

Tägliche Atomnews aus Großbritannien:
http://www.no2nuclearpower.org.uk/


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13. Online-Petition für eine europaweit einheitliche
    Haftpflichtversicherung für Atomreaktoren
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Koordiniert von der österreichischen NGO Atomstopp werden über
Internet noch bis Ende Juli 2013 Unterschriften für eine europaweit
einheitliche Haftpflichtversicherung für Atomkraftwerke gesammelt,
die an den Petitionsausschuss des europäischen Parlaments gerichtet
sind. Einerseits ist es ja bisher so, dass die Haftungshöhen in den
einzelnen Ländern völlig unterschiedlich geregelt sind und
andererseits auch absolut unzureichende Haftungshöhen existieren,
wobei vielleicht das Beispiel Frankreich mit einer besonders
niedrigen Haftung am eklatantesten ist.

hier geht´s zur Unterschrift und weiteren Infos:
https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-eine-europaweit-einheitliche-haftpflichtversicherung-fuer-atomreaktoren


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14. Keine Finanzierung von Hochrisiko-Reaktoren durch Société Générale
    in Kaliningrad!
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Seit dem 26. April ruft die deutsche Organisation urgewald zu
Protesten gegen die französische Bank Société Générale auf, die erwägt
die Turbinen des geplanten Baltischen AKW in der russischen Enklave
Kaliningrad zu finanzieren. Das Baltische AKW-Projekt wird von enormen
Risiken begleitet, zum Beispiel wurde das Erdbebenrisiko in der Region
nicht ausgewertet, noch hat Rosatom, das Unternehmen, das das
Baltische AKW errichten soll, einen Atommüll-Management-Plan
vorgelegt. Darüberhinaus erwartet Rosatom, dass sogar die Auswirkungen
eines schweren Unfalls auf das Gebiet der Reaktoren begrenzt bleiben
würde - daher gibt es keine Evakuierungspläne für die Menschen, die
dort leben.

Durch die Finanzierung eines großen Teils davon durch Exportkredite
unterstützt Société Générale diese Art von Korruption und provoziert
grundlegend einen weiteren großen Unfall wie in Tschernobyl. Deshalb
fordern wir von Société Générale aus diesem gefährlichen Geschäft
auszusteigen, so wie es bereits HypoVereinsbank, BNP Paribas und
Credite Agricole getan haben. Wir erwarten, dass Société Générale im
späten Juni in dieser Sache eine Entscheidung wird - bis dahin hoffen
wir auf deine Unterstützung durch Telefonanrufe und E-Mails an Société
Générale, um sie über alle Risiken zu informieren, die mit dem
Baltischen AKW zusammen hängen, und um zu fordern von der Finanzierung
dieser zurückzutreten.

Erfahre mehr:
http://urgewald.org/artikel/russischdeutscher-atomprotest-zum


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15. AKW Kaliningrad: eine schlimme Geschichte, die sofort beendet
    werden muss
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Erstmals in Russlands Geschichte versucht der nationale Atomkonzern
Rosatom ein AKW nicht zur Deckung des heimischen Strombedarfs zu
errichten, sondern für den Export von Elektrizität ins Ausland. Das
ist der Fall des Baltischen AKW-Projekts in Kaliningrad, unmittelbar
angrenzend an das EU-Mitgliedsland Litauen, welches sich gegen dieses
Projekt ausspricht.

Der Energiebedarf in Kaliningrad ist derzeit (Frühling 2013) zu 100
Prozent gedeckt. Und zwar dank eines neuen Gaskraftwerks, das erst
vor zwei Jahren errichtet worden war. Und es sollte nicht
überraschend sein, dass BewohnerInnen von Kaliningrad sich gegen
dieses AKW-Projekt aussprechen. Falls es gebaut würde, wäre das eine
ähnliche Gefährung der Bevölkerung wie das in Japan das AKW Fukushima
war und wird Atommüll produzieren, der noch für die nächsten
Millionen Jahre gefährlich ist. Und das Geld, das dabei
erwirtschaftet wird, wandert in die Taschen der Atomindustrie.

Seit 1990 versuchte die Atomindustrie mindestens schon drei Mal, 
Lobbying für ein AKW-Projekt in Kaliningrad zu machen. Jedes Mal
haben aber die lokalen Behörden gegen diese nukleare Entwicklung
Widerstand geleistet. Diese Situation hat sich erst geändert,
nachdem die Regierung in Moskau politische Reformen durchsetzte.
Moskau begann, die neuen Gouverneure direkt vom Präsidenten zu
besetzen, statt diese über demokratische Wahlen bestimmen zu lassen.
Und der erste Gouverneur, der aus Moskau kam - Georgy Boos - hatte
rasch entschieden, ein neues AKW zu bauen. Drei Jahre später musste
er aufgrund der seit 20 Jahren größten politischen Proteste in
Kaliningrad zurücktreten.

Mehr dazu:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Nuclear_plant_near_Kaliningrad_%E2%80%93_bad_story_that_must_be_ended_immediately


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16. Netzwerkbüro sucht Freiwillige
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Ab September suchen wir internationale Freiwillige für das
Netzwerkbüro in Döbeln (Mittelsachsen). Menschen, die helfen wollen
Aktivist*innen miteinander oder mit Expert*innen bestimmter Felder in
Kontakt zu bringen, die die Organisation von Vernetzungstreffen
unterstützen und die Übersetzung von Infomaterial koordinieren
möchten, sind eingeladen dazu eine gewisse Zeit im Projekthaus zu
verbringen. Du kannst dich als Freiwillige*r für eine Zeit zwischen
einem Monat und einem halben Jahr bewerben; einfache Unterbringung
und Verpflegung werden bereit gestellt. Damit hilfst du bei der
Aufbereitung von Informationen zu Atomthemen und hältst interessierte
Menschen auf dem Laufenden.

Wenn du interessiert bist, schreibe bis 30. Juni 2013 an "office AT
nuclear-heritage.net"!

Erfahre mehr:
http://office.Nuclear-Heritage.NET


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17. IRSN-Bericht stellt Krškos Ungeeignetheit für AKWs wegen
    Erdbebenrisiken fest
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Ein Bericht des französischen Instituts für Strahlenschutz und
Atomsicherheit (IRSN) hält fest, dass der Standort Krško in Slowenien
ungeeignet für den Bau eines zweiten Reaktors des AKWs Krško ist. Der
Grund dafür ist die Tatsache, dass die Libna-Bruchlinie immer noch
aktiv sein könnte und daher das Risiko eines potentiellen Erdbebens
besteht. Das könnte auch Auswirkungen auf das bereits in Betrieb
befindliche AKW haben. Die Libna-Bruchlinie befindet sich nur einige
hundert Meter vom potentiellen Standort Krško 2 entfernt, der in der
Nähe von Krško 1 liegt.

Die Schlussfolgerung daraus könnte sein, dass, wenn der Standort
aufgrund seismischer Risiken nicht für ein neues, modernes AKW 
geeignet ist, er sicherlich auch nicht für ein 30 Jahre altes AKW
geeignet sein kann, das sich in Krško befindet. Unglücklicherweise 
wurde dieser Bericht als unbedeutend dargestellt (verleumdet) und
so entschärft und führende MitarbeiterInnen haben begonnen sich auf
Berichte anderer Organisationen zu beziehen, die eine abweichende
Meinung bezüglich der Libna-Bruchlinie und ihrer potentiellen
Aktivitäten vertreten. Die Idee einen zweiten Reaktor zu bauen ist,
trotz der vielen Argumente dagegen, immer noch am Leben.

mehr dazu:  
http://www.ursjv.gov.si/si/info/novica/article/4597/5735/b59f6ae1b52b804f4376d3e3298a1bfe/


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18. Tschechien: ČEZ will die Staatsbürger berauben
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Der tschechische Energiemonopolist ČEZ will staatlich garantierte
Einspeisetarife, um mit dem Bau von zwei neuen Reaktoren am Standort
des AKWs Temelín zu beginnen. Umwelt-NGOs sagen, dass das einem Raub
an den Energieverbrauchern gleich komme, welche so während der
gesamten Lebenszeit der neuen Reaktoren insgesamt 34 Milliarden €
zahlen müssten. Das bedeutet, dass die tschechische Ökonomie jedes
Jahr aufgrund der neuen Rektoren in Temelín etwa 680 Millionen €
verlieren würde. Dass dieser Plan ein teures Verlusgeschäft wäre,
wird zunehmend so offensichtlich, dass sogar die eigenen Anteilseigner
von ČEZ das zu kritisieren beginnen. Die Tatsache, dass der
tschechische Umweltminister Tomáš Chalupa diese Verrücktheit
unterstützt, war einer der Gründe dafür, dass er kürzlich mit dem
schon traditionellen Anti-Ökologie-Preis "Ropák des Jahres"
ausgezeichnet  wurde.

mehr dazu:
http://zpravy.e15.cz/byznys/prumysl-a-energetika/garantovane-ceny-pro-temelin-by-prisly-na-850-miliard-varuji-ekologove-973460)


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19. Atompolitik in ausgewählten Europäischen Ländern
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Kürzlich wurden einige einführende Artikel zur Atompolitik in
bestimmten Ländern auf der Website unseres Netzwerks veröffentlicht.
Die Berichte stehen in Zusammenhang mit dem Projekt "Atomgefahren im
Ostseeraum" und sind teilweise auch Ergebnis des Anti-Atom-
Sommertreffens in der BRD im letzten Jahr. Diese und weitere Artikel
sind in der Broschüre "Atomic Policies in Selected European
Countries" zusammen gestellt, die für 5 EUR plus Versandkosten bei
"contact AT nuclear-heritage.net" bestellt werden kann.

BRD:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Atomic_Policy_in_Germany

Finnland:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Atomic_Policy_in_Finland


Lettland:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Atomic_Policy_in_Latvia

Litauen:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Atomic_Policy_in_Lithuania

Polen:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Atomic_Policy_in_Poland

Schweden:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Atomic_Policy_in_Sweden


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20. Sellafield durch Schnee geschlossen
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Eine beschädigte Rohrleitung verursachte in Sellafield am 22. März
2013 eine Unterbrechung der Wasserversorgung. Sellafield gab dann
rasch eine Stellungnahme ab, um Gerüchte zu unterdrücken, dass dieses
Ereignis sich auf die ganze Anlagage auswirken würde und Arbeiter in
Dekontaminationsbereichen bereit gehaltene Strahlenschutzanzüge
tragen müssten, weil es kein Wasser für Duschen, Waschen, Toiletten
usw. gegeben habe. In der Stellungnahme von Sellafield für die Presse
wurde dies dementiert.

Mehr dazu:
http://mariannewildart.wordpress.com/2013/03/22/did-comic-art-save-cumbria-from-the-nuclear-dump/

Dabei zeigten aber britische Strahlungsmesswerte, dass es zur Zeit
des Unfalls in Sellafield zu Strahlungsspitzen kam... einige
Dokumentationsgeräte waren offenbar ausgeschaltet worden:
http://mariannewildart.wordpress.com/2013/03/23/breaking-sellafield-the-bbc-and-eurdep-lie-to-cover-up-contamination-incident-irish-coast-hit/


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21. Argumentationshilfe: Warum gegen die Atomindustrie prostestieren?
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Eine Internetseite des Nuclear Heritage Networks stellt eine Sammlung
von Argumenten gegen Atomkraft für Anti-Atom-Aktivist*innen bereit,
die in Flugblättern, öffentlichen Diskussionen und zur
Hintergrundinformation genutzt werden können. Ein Teil davon wurde von
Jim McCluskey, britischer Autor von "The Nuclear Threat", zur
Verfügung gestellt.

Du kannst diese Internetseite gern benutzen, weitere Argumente
hinzufügen, Kommentare abgeben oder zusätzliche Informationen bereit
stellen.

Erfahre mehr:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Nuclear_Threats


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22. Tschechien: Staatsamt für Kernsicherheit kritisch gegenüber
    Atommülllagerprogramm
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Das Staatsamt für Kernsicherheit (SÚJB) hat große Sorgen in  Bezug auf
das Programm für die Endlagerung von Atommüll, welches von der
Staatsverwaltung für die Lagerung von radioaktiven Abfällen (SÚRAO)
aufrecht erhalten wird. In seinem Jahresbericht für 2012 schreibt das
SÚJB, dass die aktuelle Zielstellung von SÚRAO im Suchprozess nach
einem geeigneten Standort für das erste tschechische Endlager nicht
zufriedenstellend sei. Sollte sich daran nichts verbessern, droht
SÚJB 2025 den ausgewählten Standort nicht zu genehmigen. Dies
untersteicht nur die Spannungen, die in den letzten Monaten zwischen
den beiden Behörden laufend angewachsen ist. Gemeinden, in denen sich
sieben der möglichen Standorte befinden, haben gegen die Praktiken von
SÚRAO protestiert, das mit geologischen Untersuchungen an Orten
begonnen hat, wo vorher wiederholt versprochen worden war, dass nichts
ohne die klare vorherige Zustimmung der lokalen Bevölkerung
unternommen würde.

Quelle:
http://temelin.cz/index.php?option=com_content&view=article&id=300:bezpecnost-hledani-uloziste&catid=48:radioaktivni-odpady&Itemid=94)


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23. Hat Comic-Kunst Cumbria vor der Atommüllkippe bewahrt?
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Nein, natürlich nicht! Aber sie könnte einen kleinen Teil dazu 
beigetragen haben, dass die Regionalvertretung von Cumbria aufgewacht
ist und die Realität hinter Jahrzehnten von Pro-Atom-Propaganda und
Schönfärberei der Nuklearindustrie als solche verstanden hat. 
Anfang des Jahres lehnte jedenfalls die Regionalvertretung der
Grafschaft Cumbria in Nordwestengland trotz der Regierungspropaganda
den Plan, im sogenannten Lake District radioaktiven Atommüll zu
vergraben, ab.

mehr dazu: 
http://mariannewildart.wordpress.com/2013/03/22/did-comic-art-save-cumbria-from-the-nuclear-dump/


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24. Still not loving nuclear waste! - Republik Freies Wendland als
    Akteur gegen Endlagersuchgesetz
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Was ist der Unterschied zwischen einem politischen fast-Allparteien-
Konsens und einem sozialen Konsens? Dazwischen liegen Welten! Die
deutsche  Bundesregierung startete einen Gesetzgebungsprozess zur
Endlagerung von hochradioaktiven Atommüll. Dieses Gesetz wird aber
keines der Probleme lösen! Was wir brauchen, ist eine Diskussion im
ganzen Land, einen Neustart ohne Festlegung (zum Beispiel auf Gorleben
als Standort), eine unabhängige Wissenschaft und eine Kommission vor
der Gesetzgebung, nicht danach.

Unsere Rolle? Als beste SpezialistInnen die Wahrheit sagen. Die
besten KritikerInnen sein. Die Grenzen aufzeigen. Und natürlich das 
Organisieren von Öffentlichkeit und das Sammeln, Vernetzen und
Aufbauen von Widerstand.

Unterschreibt bitte die Petition "Atommüll-Alarm"! Wir sehen drei
Ereignissen entgegen: 10. Juni in Magdeburg: Prozess gegen 4 Menschen,
die 2009 am Berliner Treck teilgenommen hatten. Wir werden unsere
FreundInnen begleiten -  hoffentlich mit einem kleinen, aber feinen,
Treck, beginnend am 8. Juni. Mitte Mai: unser Kollege aus Tansania,
Anthony Lyamunda besucht unsere Gegend. Anthony engagiert sich gegen
den Uranabbau in seiner Heimat. Anfang Juni: unsere FreundInnen aus
Japan besuchen uns. "Tigerman" (Doro-chiba Eisenbahngewerkschaft)
und Yosuke Oda (Nazen-Netzwerk gegen die Atomgefahr, 700 Gruppen)
werden zum Networken für eine atomkraftfreie Welt hier sein, ein
Abendevent, Besuch des Salzbergwerks in Gorleben und Treffen mit
AktivistInnen.

Weitere Informationen gibt es auf folgenden Webseiten:
http://www.bi-luechow-dannenberg.de/petition
http://www.contratom.de
http://www.kerstinrudek.de


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25. "Sortir du nucléaire" startet neue Kampage zur "Atom-Brennstoff- 
    Kette"
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Gerade am 27. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl startete das
französische Anti-Atom-Netzwerk "Sortir du nucléaire" eine neue 
landesweite Kampagne zur "Atom-Brennstoff-Kette". Für die meisten
Menschen bedeutet atomares Risiko, dass ein Unfall in einem AKW
passiert. Aber nur sehr wenige Menschen wissen von den vielen 
Verschmutzungen, Risiken, Abfallproduktionen und gefährlichen
Transporten mit radioaktiven Stoffen, welche in jedem Stadium der
atomaren Kette auftreten, vom Uranabbau bis zur Wiederaufbereitung.

Ein kurzes Video beschreibt all diese Schritte und schlägt vor,
diese atomare Kettenreaktion zu durchbrechen:
https://www.youtube.com/watch?v=IwqSgjxeTFQ

Ende April wurden drei Aktionstage organisiert, um so die "Uranstraße"
zu thematisieren. Es gab Veranstaltungen unweit von Atomanlagen im 
Rhône-Tal und an Eisenbahntrassen, über welche Atomtransporte oft 
auch an Paris vorbeifahren. Im Juli wird dann ein internationaler
Marsch gegen Uran und für den Frieden wieder im Rhône-Tal stattfinden.
Dabei sollen auch einige VertreterInnen der Aborigines aus Australien 
mitgehen. Der Marsch wird in Narbonne starten, wo das "Yellow Cake" 
ankommt und unweit aller Anlagen Station machen, wo Uran angereichert, 
in Pellets transformiert und dann in den Reaktoren "verheizt" wird.
Mehr dazu: http://sdn49.hautetfort.com/media/01/00/120369027.pdf

Alle Infos über diese Kampagne auch hier:
http://groupes.sortirdunucleaire.org/Tous-concernes


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26. Indigene Proteste gegen Uranabbau, Atommülllagerung und
    industriellen Missbrauch in Saskatchewan, Kanada
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Die "Idle No More" (INM)-Demonstration in Buffalo Narrows vom 5.
Januar war eine kraftvolle Einführung von INM in Nord-Saskatchewan.
Sie wurde von mehr als 200 Leuten aller Altersgruppen begleitet, vor
allem Metis und First Nations. Es gab mehrere Redner*innen, die neben
anderen Themen auch den Uranabbau-Unterstützungs-Vertrag zwischen
Cameco, Areva und der Gemeinde Pinehouse, die Pläne zur Errichtung
eines Atommülllagers in Saskatchewan und anderen industriellen
Missbrauch auf dem Land der First Nations ansprach. Ein über allem
stehendes Thema, das in der Veranstaltung durchweg betont wurde, war
das Recht zukünftiger Generationen auf sauberes Wasser.

Wie können wir als Menschen unser Selbstwertgefühl entwickeln und zum
Wohlergehen unserer Gesellschaft beitragen, wenn wir auf das Erkämpfen
des grundlegenden Menschenrechts auf sauberes Wasser zurück gestoßen
werden? Es wurde festgestellt, dass Regierung und Industrie
entschlossen sind indigene Menschen klein zu halten, weil "sie Angst
vor uns haben, Angst vor unserem Potenzial, sobald wir zu unserer
Selbstverwirklichung gekommen sind". Das Recht der Menschen auf 
Selbstbestimmung und der Stopp der Unterdrückung dieses Rechts durch
Industrie und Regierung ist es, was Idle No More erreichen möchte.

Die Demo bewegte sich nach draußen zu einem friedlichen Marsch durch
Buffalo Narrows mit vielen Fahrzeugen, die die Stammesältesten
transportierten, die teilnehmen wollten, aber nicht mehr laufen
konnten. Ein mehrstimmiger Megaphonrundruf der ganzen Demo rief die
Leute mit Rufen zum Mitmachen auf, wie "Wir sind stolz, vereint zu
sein", "Wir tun das für unsere Kinder" und "Wir sind Idle No More",
um in jeder Gemeinde Nord-Saskatchewans voran zu kommen. Der Marsch
endete mit einem Kreistanz auf dem Highway vor dem Lakeview-Komplex,
wieder unterstützt durch die schönen Gebetslieder der "Buffalo River
Dene Drummers and Singers".

mehr dazu:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Indigenous_protests_against_uranium_mining,_nuclear_waste_dumping_and_industrial_abuse_in_Saskatchewan,_Canada


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27. Umweltskandal bei Uranabbauprojekt in Bahi in Tansania
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Mehr als fünf Jahre haben eine Reihe ausländischer Firmen in
verschiedenen Regionen Tansanias intensiv das Potential von
Uranlagerstätten erforscht. Kürzlich wurde nun eine Abbaulizenz für
das "Mkuju River Projekt" erteilt, welches sich teilweise im Besitz
von ARMZ aus Russland befindet. Für dieses Projekt wurde die Änderung
der Grenzen des "Selous Nationalparks" (gelistet als UNESCO-
Weltkulturerbe) von der UNESCO akzeptiert. Betroffen sind auch
Feuchtgebiete in einer Landsenke ohne Abflussmöglichkeiten in Bahi in
Zentraltansanien, etwa 50 km westlich von der Hauptstadt des Landes
Dodoma. Für die Bevölkerung dieser ansonsten semi-ariden Region ist
das eine wichtige Sache in Bezug auf den Reisanbau, die Fischerei,
die Beweidung, die manuelle Salzproduktion im kleinen Umfang usw.
Von Anfang an gab es von einflussreichen Regierungsstellen
insbesondere vom Bergbauministerium massiven Druck in Richtung
Uranabbau. Die Bevölkerung bzw. ihre Rechte wurde/n nicht
respektiert. Nicht einmal die einfachsten Sicherheitsmaßnahmen wie
das Wiederbefüllen der nach dem Abbau zurückbleibenden Gruben wurde
vorgesehen. Soweit wir wissen, gab es auch kein Monitoring möglicher
Entweichungen von Strahlung oder anderer gefährlicher Komponenten
wie Schwermetalle, zum Beispiel durch die TAEC Tanzania Atomic Energy
Comission.

In mehreren Versammlungen brachte die betroffene Dorfbevölkerung ihre
Ablehnung der Uranabbaupläne zum Ausdruck und organiserte
Unterschriftensammlungen dagegen, weil sie die Zerstörung ihrer
natürlichen Lebensgrundlagen befürchtet.

Ende 2012 führten mehrere Firmen - Mantra Resources, International
Gold Mining, Tanzoz und die spezialisierte US-Bergbaufirma Layne -
gegen den Willen der EinwohnerInnen intensive Bohraktivitäten am
Gebiet der Gemeinden Bahi Makulu und Illindi durch. In Bahi Makulu
war insbesondere ein Gebiet names "Mashamba Mapya" ("neue Felder")
betroffen. Erst vor fünf Jahren war dort Land für den Reisanbau
hergerichtet worden.

Seit den Regenfällen, welche im Dezember 2012 eingesetzt hatten,
traten zunehmend Gesundheitsprobleme bei den Menschen auf, die mit
Wasser aus dem betroffenen Gebiet in Kontakt gekommen waren.

mehr dazu:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Environmental_scandal_at_uranium_exploration_project_in_Bahi,_Tanzania


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28. Veranstaltungen der nächsten Monate
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(Auszug, teilt uns bitte eure Events für den nächsten Newsletter mit)
Weitere Veranstaltungen: http://upcoming.nuclear-heritage.net


04.05.13-28.05.13: Walkatjurra Walkabout 2013 gegen Uranabbau von
                   Yeelirree nach Leonora (AUS)
29.05.13-04.06.13: 3. Internationales Uran-Film-Festival für eine
                   weltweite atomkraftfreie Zukunft in Rio de Janeiro
                   (BR)
30.05.13-01.06.13: Together against Nuclear - Internationale
                   Konferenz 2013 in Wien (A)
08.06.13-15.06.13: Katastrophenschutz-Aktionstage (D)
ab 18.06.13:       Uran-Aktionscamp nahe dem Desaster-Standort
                   Talvivaara (FIN)
12.06.13-15.06.13: Uran-Exposium in Saskatoon, Saskatchewan (CDN)
Sommer 2013:       Marsch für eine atomkraftfreie Zukunft von
                   Minnesota nach Buffalo (USA)
28.06.13-30.06.13: Radtour zum AKW Grohnde (D)
03.07.13-09.07.13: "Atomgefahren im Ostseeraum"-Projekttreffen in
                   Döbeln (D)
19.07.13-27.07.13: Anti-Atom-Camp im Münsterland (D)
21.07.13-23.08.13: "Reclaim Power-Tour - Energiekämpfe in Bewegung
                   bringen!"-Aktionsradtour beginnend in Leipzig (D)
06.08.13-09.08.13: gemeinsames englisch-französisches Protestfasten
                   gegen Atomwaffen an der Burghfield-
                   Atomwaffenbasis (UK)und am Eiffelturm in Paris (F)
31.08.13 um 11°°:  Atommüllkonferenz in Kassel (D)
14.10.13-16.10.13: EURADWASTE '13-Konferenz der Europäischen
                   Kommission in Vilnius (LT)
11.11.13-13.11.13: Zweites InSOTEC-Stakeholder-Seminar in Berlin (D)
12.12.2013:        Globaler Aktionstag gegen Atomkraft 2013
01.08.14-01.09.14: (wahrscheinlich) Hauptverhandlung des
                   Umweltgerichts zu SKBs Antrag, das KBS3-Atommüll-
                   Endlager zu errichten, am Bezirksgericht in Nacka
                   (S)
2014:              wahrscheinlich Castortransport von
                   hochradioaktivem Atommüll aus Sellafield (UK) und
                   von mittelradioaktivem Atommüll von La Hague (F)
                   nach Gorleben (D) und Proteste


http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Walkatjurra_Walkabout_2013
http://www.nonuclear.se/en/kalender/Intl_Uranium_Film_Festival_2013
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Together_against_Nuclear_-_International_Conference_2013_in_Vienna
http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/katastrophenschutz
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Uranium_action_camp_in_Finland_near_the_Talvivaara_disaster_site
https://sites.google.com/site/cleangreensaskca/Home/huesss-campaign/Uranium%20Exposium.jpg?attredirects=0
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Walk_For_A_Nuclear_Free_Future_2011-2015/Minnesota-Buffalo
http://www.grohnde-kampagne.de
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Atomic_Threats_Around_the_Baltic_Sea_book_project
http://antiatomcamp.nirgendwo.info
http://castor.de/php/termine/termine.php
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Joint_Anglo-French_Fast_Action_Against_Nuclear_Weapons_2013
http://www.atommuellkonferenz.de
http://cordis.europa.eu/fp7/euratom-fission/fisa-euradwaste-2013_en.html
http://www.nonuclear.se/en/kalender/insotec_sem2_2013
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Global_Action_Day_Against_Nuclear_Power_2013
http://www.nonuclear.se/en/kalender/kbshuvudforhandling2012
http://www.greenkids.de/europas-atomerbe/index.php/Gorleben_Castor_Resistance_in_Germany_2014


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29. Was sind die NukeNews?
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Die NukeNews sind ein mehrsprachiges Newsletter-System des Nuclear
Heritage Network und sollen die Aktivitäten, Themen und Kämpfe der in
dieser internationalen Community vernetzten Aktivist_Innen
widerspiegeln. Die Texte werden von Anti-Atom-Aktivist_Innen
geschrieben und übersetzt - zusätzlich zu ihren üblichen Anti-Atom-
Aktivitäten. Diese Arbeit wird nicht bezahlt, weil wir Ressourcen für
den Kampf gegen Atomkraft wie dieses Infosystem so unabhängig wie
möglich halten möchten. Der Newsletter soll sowohl Aktivist_Innen als
auch andere Interessierte informieren und auf dem Laufenden halten.

Eure Beiträge zur nächsten Ausgabe der NukeNews sind willkommen. Bitte
schickt sie per E-Mail an news AT NukeNews.nuclear-heritage.net. Es
sollte sich um einen kurzen Infotext in englischer Sprache handeln,
nicht länger als ein Absatz, mit einer griffigen Überschrift und
(optional) einem Link zu einer Webseite mit weiteren Informationen.
Die Deadline für die zehnte Ausgabe der NukeNews ist der 21. Juli
2013.

Erfahre mehr über die NukeNews und mache sie bekannter:
http://NukeNews.Nuclear-Heritage.NET