NukeNews No. 14 - GERMAN

From Nuclear Heritage
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*           NukeNews #14 - Anti-Atom-Infodienst            *
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0.  Vorwort
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Willkommen zur 14. Ausgabe der NukeNews - dem mehrsprachigen
Newslettersystem des Nuclear Heritage Network! Mit dieser Nummer
unseres Anti-Atom-Infodienstes erleben die NukeNews auch ihren dritten
Geburtstag. Drei Monate nach dem Beginn der Serie von Explosionen in
Fukushima starteten wir am 6. Juni 2011 dieses internationale Projekt.

In dieser Ausgabe informieren wir über eine Soli-Kampagne für unsere
russischen Freund*innen, die mit der Verfolgung als "Foreign Agents"
konfrontiert sind. Über zwei aktuelle Fälle berichten wir in diesem
Newsletter. Helft dabei diese Informationen zu verbreiten und die
Aktivist*innen in Russland bei ihren Auseinandersetzungen zu
unterstützen!

Wir wollen dich außerdem zum große internationalen Anti-Atom-
Sommercamp im August im Norden der BRD einladen - erfahre mehr dazu
weiter unten in dieser E-Mail. Mit dieser Ausgabe berichten wir über
Atomkraftwerke und Atommüll-Auseinandersetzungen vor allem in
Osteuropa und in Großbritannien.


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Inhaltsverzeichnis der aktuellen NukeNews #14
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0.  Vorwort
1.  Slowakei: Weitere Verzögerungen im AKW Mochovce
2.  Neue Uranmine in Mitteleuropa?
3.  Tschechien: Neue Brennelementefabrik in Bystřice nad Pernštejn?
4.  Racheakt für erfolgreiche Kampagne gegen AKW an der Ostsee -
    Ecodefense zu "ausländischem Agenten" erklärt
5.  Bitte kümmern Sie sich um die Heimat dieses Bären! - Demo in
    London
6.  Demos: Befreit die Sellafield-Rehe
7.  UK: Deponie Lillyhall erhält grünes Licht zum Betrieb
8.  UK: Mahnwache am AKW Heysham
9.  UK: Bunte Demo zum Treffen des Atommüll-Komitees in Workington
10. UK: Demonstration - Ein Signalfeuer der atomaren Wahrheit?
11. Europa in Gefahr - Petition zur sofortigen Schließung des AKW
    Dungeness B
12. Slowenien: Besitzer des AKWs Krsko plant zweiten Reaktor, obwohl
    noch kein politischer Beschluss oder Bürgerentscheid vorliegt
13. Krebskongress 2015 - Ein Aspekt des Ausstiegs
14. BRD: Einladung zur gemeinsamen Herbstkampagne zur Atommüll-Misere
15. Russische Menschenrechtsaktivist*innen unter Druck
16. Solidarität mit den verfolgten Gruppen in Russland
17. Anti-Atom Sommercamps mit Nuclear Heritage Network-Bezug
18. Veranstaltungen der nächsten Monate
19. Was sind die NukeNews?


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1.  Slowakei: Weitere Verzögerungen im AKW Mochovce
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Der slowakische Premierminister Robert Fico informierte im Rahmen des
sogenannten Europäischen Atomforums, dass die Fertigstellungsarbeiten
für Block 3+4 neuerlich mit Verspätungen konfrontiert sind. Es wird
nicht möglich sein, das geplante Datum der Fertigstellung von Block 3,
das ursprünglich für Dezember dieses Jahres vorgesehen war,
einzuhalten. Man geht nun davon aus, dass Block 3 Ende 2016 oder 2017
mit der  Stromproduktion beginnen kann. Zum Zeitpunkt des Baubeginns
im Jahre 2008 sollten laut Plan Block 3 im Jahre 2012 und Block 4 im
Jahre 2013 fertig sein.

Auch finanzielle Probleme machen dem Projekt zu schaffen, da die
geplanten Kosten von 2,8 Milliarden Euro bereits auf 3,8 Milliarden
Euro angehoben werden mussten.

Mehr dazu:
http://spravy.pravda.sk/ekonomika/clanok/321036-fico-dostavba-mochoviec-sa-neunosne-predlzuje/


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2.  Neue Uranmine in Mitteleuropa?
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Zwar haben die tschechischen Steuerzahler - mit Unterstützung der
europäischen, sofern es Subventionen aus Brüssel gibt - noch immer
Dutzende Milliarden Tschechische Kronen für die Sanierung der in den
vergangenen Jahrzehnten betriebenen Uranbergwerke und
Aufbereitungsanlagen in der Tschechischen Republik zu entrichten,
jedoch gibt es derzeit ernstzunehmende Vorschläge für ein neues
Uranabbauprojekt. Ministerpräsident Sobotka und Industrieminister
Mládek veröffentlichten Überlegungen für einen Aufschluss von
Lagerstätten mit insgesamt voraussichtlich 3.100 Tonnen Uran in Brzkov
und Horní Věžnice nahe Polná in der Region Jihlava zur Sicherung des
weiteren Betriebs der tschechischen Urangewinnungsindustrie.

Ausführliche Informationen unter:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/New_uranium_mine_in_central_Europe%3F


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3.  Tschechien: Neue Brennelementefabrik in Bystřice nad Pernštejn?
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Das Institute für Atombrennstoff in Prague (ÚJP Praha a.s.) plant,
eine Anlage zur Herstellung von Atombrennstoff für VVER-Reaktoren und
zum zusammenschmelzen von abgereichertem Uran in Bystřice nad
Pernštejn zu bauen. Die geplante Kapazität sind 450 Tonnen
verarbeitetes Uranoxid pro Jahr (800 Brennstoffkassetten). Bisher hat
das Management des Instituts ÚJP Praha a.s. noch nicht klargestellt,
welche Kunden mit der Brennelementefabrik bedient werden sollen. Laut
Investor ÚJP Invest, s.r.o. wurde die UVP (EIA) für das geplante
Projekt im Wesentlichen seit Dezember 2013 abgeschlossen.
 
Weitere Informationen:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Will_there_be_a_nuclear_fuel_plant_in_Byst%C5%99ice_nad_Pern%C5%A1tejnem%3F


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4.  Racheakt für erfolgreiche Kampagne gegen AKW an der Ostsee -
    Ecodefense zu "ausländischem Agenten" erklärt
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Am 16. Juni 2014 erhielt die russische Umwelt-NGO Ecodefense vom
Justizministerium einen Prüfungsbericht, in dem die Organisation zu
einem "ausländischen Agenten" erklärt wurde. Diese Entscheidung wurde
aufgrund der erfolgreichen Kampagne der Organisation gegen das AKW an
der Ostsee nahe Kaliningrad getroffen. Im Jahr 2013 waren die
Bauarbeiten an dem Standort eingestellt worden; ihre Fortführung ist
nach intensiven Kampagnen gegen das neue Atomkraftwerk ungewiss. Die
Erklärung einer Organisation zum "ausländischen Agenten" ist faktisch
mit deren Auflösung gleichzusetzen. Ecodefense ging davon aus, dass
die Erklärung einen Racheakt angesichts der erfolgreichen Aktivitäten
gegen das baltische AKW darstellte.

Bei einer zuvor von den russischen Behörden im Frühjahr 2013
durchgeführten Überprüfung fanden sich keine Anhaltspunkte dafür, dass
Ecodefense als "ausländischer Agent" betrachtet werden könnte.
Offenbar kam man bei der in diesem Jahr durchgeführten Überprüfung
anfangs zum selben Ergebnis, musste dieses dann jedoch unter Druck aus
Moskau revidieren und in der Endfassung des Berichts die Aussage
treffen, dass Ecodefense als "ausländischer Agent" handle. Laut
Definition sind eingetragene russische Nichtregierungsorganisationen
(NGOs) dann "ausländische Agenten", wenn sie ihre politischen
Aktivitäten mit Unterstützung aus dem Ausland verfolgen. Ausgehend von
dieser vagen gesetzlichen Definition könnten zahlreiche kritische NGOs
zu "ausländischen Agenten" erklärt werden. Das Gesetz war bereits seit
seiner Verabschiedung im Jahr 2012 von russischen
Menschenrechtsorganisationen kritisiert worden. Als eine von 11 NGOs
hatte Ecodefense Anfang 2013 vor dem Europäischen Gerichtshof für
Menschenrechte gegen das Gesetz geklagt.

Hier der vollständige Artikel:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Revenge_for_successful_campaign_against_Baltic_NPP_-_Ecodefense_has_been_declared_a_%22Foreign_Agent%22


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5.  Bitte kümmern Sie sich um die Heimat dieses Bären! - Demo in
    London
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Uran aus Peru, um neue AKWs in Großbritannien zu betreiben? Während
die Arbeiten an der Produktion des nächsten Paddington-Bear-Filmes in
vollem Gange sind, wurde die berühmte Paddington-Bear-Statue in London
am 9. Januar 2014 zum Fokus von AktivistInnen. Bei der Aktion wurde
die Gefahr thematisiert, welche in Peru durch den Uranabbau droht, der
Heimat des Andenbären, der die Vorlage für Paddington darstellt.

http://mariannewildart.wordpress.com/2014/01/09/please-look-after-this-bears-home/


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6.  Demos: Befreit die Sellafield-Rehe
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Am 17. Februar haben lokale BewohnerInnen, TierrechtsaktivistInnen und
Anti-Atom-AktivistInnen gemeinsam gegen das Abschießen der in den
neuen Militärzäunen von Sellafield gefangenen Rehe protestiert.

https://mariannewildart.wordpress.com/2014/02/17/free-the-sellafield-deer-demo/


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7.  UK: Deponie Lillyhall erhält grünes Licht zum Betrieb
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Trotz Demonstrationen und Hunderten von ablehnenden Briefen hat die
Deponie Lillyhall am 26.2.2014 die Genehmigung erhalten, große Mengen
sogenannter sehr niedrigradioaktiver Abfälle zu deponieren. Die Medien
hielten dieses Thema klein, mit wenig regionaler Berichterstattung und
keiner auf landesweiter Ebene.

https://mariannewildart.wordpress.com/2014/02/26/radioactive-waste-dump-is-born-without-fanfare-or-fuss-the-banality-of-evil/
https://mariannewildart.wordpress.com/2014/03/07/criminal-activity-of-landfill-operators-at-lillyhall/


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8.  UK: Mahnwache am AKW Heysham
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"Radiation Free Lakeland" hat zusammen mit anderen Gruppen am 8. März
2014 an einer Mahnwache zum Gedenken an die Opfern des sich
fortsetzenden Desasters in Fukushima teilgenommen und einen Stopp der
Atomkraftnutzung in Heysham und anderswo verlangt. Organisatorin Mo
Kelly aus Lancaster illustrierte graphisch, wie hoch eine 5 m hohe
Sturmwelle reichen würde - höher, als der im Militärstil errichtete
Zaun rund um das AKW.

https://mariannewildart.wordpress.com/2014/03/09/heysham-fukushima-vigil/


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9.  UK: Bunte Demo zum Treffen des Atommüll-Komitees in Workington
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Die Internationale Behörde für Atomsicherheit sagt "Es ist immer die
Technik, die versagt". Genau - das ist was wir über den Plan denken,
zuvor nichtverwendete und wissenschaftlich unmöglich vorherzusagende
"technische Barrieren" 1.000 Meter unter der Erdoberfläche zu nutzen -
mit der Geologie als letzter Verteidigungslinie, wenn die Barrieren
unweigerlich versagen. Die Regierung legt Wert darauf, einen
"ständigen Fortschritt in der Umsetzung der geologischen Entsorgung"
zu zeigen, indem sie unterstreicht, wie wichtig ihr die Prinzipien der
Freiwilligkeit und Partnerschaft mit der lokalen Bevölkerung seien.
WIR HABEN NEIN GESAGT - IMMER WIEDER UND WIEDER UND WIEDER

https://mariannewildart.wordpress.com/2014/05/01/its-always-the-technology-that-lets-us-down-says-international-authority-on-nuclear-safety/


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10. UK: Demonstration - Ein Signalfeuer der atomaren Wahrheit?
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Am 30. Mai 2014 gingen Mitglieder von "Radiation Free Lakeland" und
"Save the Sellafield Deer" daran, ihre eigene Ausstellung außerhalb
des neuen Propagandafahrzeuges für Sellafield aufzustellen. Etwa 250
Menschen blieben stehen, um Flublätter mitzunehmen und über die
wirkliche Geschichte von Sellafield zu reden. Außerdem besichtigten
sie die Ausstellung, welche den Teufelskreis vom Uranabbau bis zur
geologischen Tiefenlagerung von Atommüll darstellt.

https://mariannewildart.wordpress.com/2014/05/31/the-beacon-protest-yesterday/
http://www.theecologist.org/reviews/2434605/beacon_of_nuclear_truth.html


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11. Europa in Gefahr - Petition zur sofortigen Schließung des AKW
    Dungeness B
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Die Menschen in Europa nehmen an, dass die Sicherheitslimits dafür
existieren, um den Menschen Sicherheit zu garantieren. Das ist aber
beim AKW Dungeness B in Großbritannien, das von Électricité de France
betrieben wird, nicht der Fall. Die Graphitziegel im Reaktor von
Dungeness B brechen und beginnen, aufgrund des einwirkenden
Strahlungsgeschusses an Gewicht zu verlieren. Das Graphit ist dabei,
die Sicherheitsnormen zu verletzen und die Atomaufsicht ONR hätte die
Anlage jedenfalls untersuchen oder sogar abstellen müssen. Stattdessen
zieht die Behörde aber ein Ersuchen von EDF in Erwägung, die
Sicherheitslimits sozusagen wegzublasen bzw. so zu tun, als würde es
sie nicht geben.

https://mariannewildart.wordpress.com/2014/06/12/europe-at-risk-shut-dungeness-b-now/


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12. Slowenien: Besitzer des AKWs Krsko plant zweiten Reaktor, obwohl
    noch kein politischer Beschluss oder Bürgerentscheid vorliegt
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Obwohl es keinen politischen Enschluss oder Bürgerentscheid zu der
Frage gibt, ob wir als Land einen weiteren Atomreaktor wollen, und
obwohl wir keine stimmige, umfassende Energiestrategie besitzen, die
einen neuen Reaktor ein- oder ausschließen würde (im Optimalfall soll
innerhalb von höchstens zwei Jahren ein neues Energiekonzept bzw. eine
neue Energiestrategie entwickelt werden), plant der Besitzer des AKWs
Krsko einen zweiten Atomreaktor in Krsko. Es wurden schon mehr als
zehn Millionen Euro für Forschungsmaßnahmen und Untersuchungen zum
zweiten Reaktor ausgegeben, obwohl nicht klar ist, ob das Projekt
durchgeführt wird oder nicht.

Zurzeit gibt es zu viele Hindernisse (in politischer Hinsicht die
Vorwahlen im Juli 2014, in finanzieller Hinsicht die steigenden Kosten
von Atomprojekten weltweit...), als dass das Projekt durchgeführt
werden könnte, aber der Besitzer hält sich bereit, um es umzusetzen,
wenn der richtige Zeitpunkt kommt. Deshalb besteht seine Priorität im
Moment darin, die Laufzeit des AKWs Krsko um 20 Jahre zu verlängern
(von 2023 bis 2043).


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13. Krebskongress 2015 - Ein Aspekt des Ausstiegs
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"Durch Wissen zum Leben" lautet das Motto des Vereins bayerische
Krebsgesellschaft. Die Wissenschaft beschäftigt sich derweil mit
Quantenheilung und der Rolle der verschiedenen Zellen im Gehirn: Blieb
die Heilung von Krebs bisher auf der Strecke oder wird sie von
Profitinteressen unterdrückt? - Die Möglichkeit, das auch Letzteres
wieder einmal eine Rolle spielen könnte, ist mir gestern in einem
Gespräch mit einem befreundeten Italiener klar geworden, der erzählte,
dass eine Entdeckung eines Moleküls mit heilender Wirkung einfach
destruktiv abgeschmettert worden sei wobei auf gängige Versuche
beharrt wird und es leider keine alternativen zu dieser Hospizmedizin
gibt... Hinzu kommt der langsam bekannt werdende dubiose Vertrag
zwischen der Internationalen Atom Energie Organisation (IAEA) und der
Weltgesundheitsorganisation (WHO)...

Erfahre mehr:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/2015_Cancer_Congress_-_An_aspect_of_stopping_nuclear_power


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14. BRD: Einladung zur gemeinsamen Herbstkampagne zur Atommüll-Misere
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Trotz der allgemeinen Kritik an der Atommüll-Kommission reden viele
der KritikerInnen nur mit und über die Kommission und nicht über
Atommüll. Das wollen wir ändern!

Mit der gemeinsamen Erstellung der Bestandsaufnahme Atommüll haben wir
im vergangenen Jahr einen fachlich begründeten und viel beachteten
Rahmen für die Atommüll-Diskussion geschaffen. Als nächsten Schritt
schlagen wir vor, mit einer gemeinsamen Kampagne im Herbst 2014 die
gesellschaftliche Diskussion selbst aktiv zu beginnen und laden zu
einem ersten bundesweiten Kampagnentreffen am Samstag, den 19. Juli um
11 Uhr nach Göttingen zum DGB, Weendener Landstr. 6, ein.

Lies den vollständigen Artikel:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Germany:_Invitation_for_joint_autumn_campaign_on_nuclear_waste_misery


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15. Russische Menschenrechtsaktivist*innen unter Druck
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Freund*innen von uns, Menschenrechtsaktivist*innen aus Murmansk,
Russland, die auch in das Nuclear Heritage Network involviert sind, an
Aktionen und Projekten teilnahmen sowie praktisch zu unserer
internationalen Anti-Atom-Arbeit beitragen, stehen derzeit unter Druck
durch russische Behörden. Ihre Organisation "Humanistische
Jugendbewegung" (GDM) ist angeklagt als "Foreign Agent" (ausländischer
Agent) zu agieren, weil sie Förderung aus dem Ausland erhalten und von
der Staatsanwaltschaft als "politisch" betrachtet werden. Dieser
Status würde zur Schließung der Organisation führen, weil es praktisch
unmöglich ist mit diesem Label weiterzuarbeiten. Der Fall wurde durch
den russischen Geheimdienst FSB forciert, obwohl eine vorhergehende
Inspektion durch das Justizministerium in ihrem Abschlussbericht
feststellte, dass es keine Hinweise darauf gäbe, dass GDM als "Foreign
Agent" handele. Am 8. July begann die öffentliche Haupverhandlung am
Murmansker Amtsgericht.

In der BRD wurde eine Soli-Kampagne gestartet, um über den Fall zu
informieren und um auch andere betroffene NGOs in Russland, wie
Ecodefense, die Mitte Juni zum "Foreign Agent" erklärt wurden, zu
unterstützen. Wir wollen außerdem Geld sammeln, um juristische Kosten
wie Anwält*innen, Gerichtskosten und Geldstrafen zu finanzieren, mit
denen diese NGOs jetzt konfrontiert sind. Bitte unterstützt unsere
russischen Freund*innen mit Solidaritätserklärungen, Artikeln oder
finanziellen Beiträgen.

            Konto: Spenden & Aktionen
            Verwendungszweck: "Soli Russland"
            IBAN: DE29 5139 0000 0092 8818 06
            BIC: VBMHDE5FXXX
            Bank: Volksbank Mittelhessen

Weitere Informationen:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Russian_human_rights_activists_under_pressure

Soli-Aufruf:
http://russlandantirep.blogsport.de/aufruf/


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16. Solidarität mit den verfolgten Gruppen in Russland
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Zwei Soli-Kampagnen wurden gestartet, um die NGOs zu unterstützen, die
von den aktuellen Verfolgungen in Russland nach dem "Foreign
Agent"-Gesetz betroffen sind. In der BRD informiert eine Kampagne über
die Repression und politischen Hintergründe, sammelt Spenden für die
betroffenen Gruppen, macht konkrete Fälle bekannt und aktiviert
Gruppen ihre Solidarität zu zeigen. Gerade liegt der Fokus auf der
Verfolgung der "Humanistischen Jugendbewegung" (GDM) und der bereits
als "Foreign Agent" deklarierten "Ecodefense". Daneben wurde von
Anti-Atom-Aktivist*innen eine internationale Soli-Kampagne gestartet,
die mit einem mehrsprachigen Aufruf den Freispruch von Ecodefense von
der Brandmarkung als "Foreign Agent" verlangt.

Seit einiger Zeit werden progressive russische Gruppen und
Aktivist*innen durch staatliche Behörden unter Druck gesetzt. Mit den
"Foreign Agent"- und "Extremismus"-Gesetzen wurden Instrumente
geschaffen, um staatskritische Organisationen und Bewegungen sowie
jegliche andere die Mächtigen Störende zu unterdrücken. In diesem
Kontext werden eingetragene Organisationen de facto verboten, wenn sie
als "Foreign Agents" klassifiziert werden, denn unter diesen Umständen
ist eine Fortsetzung ihrer Arbeit so gut wie unmöglich. Durch
schwammige Extremismus-Anklagen werden sogar Einzelpersonen, die sich
kritisch geäußert hatten,  mit mehrjährigen Gefängnisstrafen bedroht
und praktisch von der Bildfläche entfernt. Umwelt- und
Menschenrechtsgruppen sowie andere progressive Organisationen sollen
als Spione stigmatisiert und öffentlich diskreditiert werden.

Lies den vollständigen Artikel:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Solidarity_with_the_persecuted_groups_in_Russia

Soli-Kampagnen:
http://russlandantirep.blogsport.de
http://www.dianuke.org/international-appeal-in-solidarity-with-russian-anti-nuke-group-ecodefense-declared-foreign-agent/


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17. Anti-Atom Sommercamps mit Nuclear Heritage Network-Bezug
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Du bist eingeladen an den diesjährigen Anti-Atom-Camps im August mit
Bezug zum Nuclear Heritage Network teilzunehmen. Zunächst findet vom
4. bis 8. August das jährliche Nuclear Heritage Network Gathering nahe
Kiel in Norddeutschland statt. Sein Ziel ist die Weiterentwicklung und
Stärkung des internationalen Netzwerks von Anti-Atom-Aktivist*innen
und der Tools zur Unterstützung von Aktivist*innen im Kampf gegen die
Atomkraft. Im Anschluss findet vom 9. bis 16. August am selben Ort das
große Anti-Atom-Sommercamp statt, zu dem Menschen jeden Alters,
Familien, Aktivist*innen und Organisator*innen eingeladen sind
eigene Workshops, Vorträge und Aktionen anzubieten oder auch an
solchen teilzunehmen. Die Hauptaktionstage dieses Camps finden am 10.
und 14. August statt. Zuletzt gibt es ein spezielles NukeNews
Mini-Camp vom 25. bis 30. August nahe Kaplice in Tschechien, wo wir
unser Newslettersystem besprechen, Herausforderungen mit einigen
Sprachfassungen angehen und Perspektiven zur Ausdehnung von Sprachen
und abgedeckten Themen diskutieren wollen.

Weitere Informationen:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Nuclear_Heritage_Network_gathering_2014
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/International_Anti-nuclear_Camp_near_Kiel
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Anti-nuclear_mini_camp_in_the_Czech_Republic


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18. Veranstaltungen der nächsten Monate
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(nur ein Auszug, teilt uns bitte eure Events für den nächsten
Newsletter mit)
Weitere Veranstaltungen: http://upcoming.nuclear-heritage.net

Fühlt euch eingeladen, uns eure lokalen und internationalen
Veranstaltungshinweise für diese Website und die NukeNews zu senden!


03.08.14, 13.30:   Kundgebung zum Gedenken an Hiroshima und Nagasaki
                   an der Urananreicherungsanlage in Gronau (D)
04.08.14-08.08.14: Treffen des Nuclear Heritage Network bei Kiel (D)
09.08.14:          Aktionen gegen Atomwaffen am AWE (Atomic Weapons
                   Establishment) Aldermaston und AWE Burghfield (UK)
09.08.14-16.08.14: Internationales Anti-Atom-Camp bei Kiel (D)
16.08.14-24.08.14: Lausitzcamp zu Energiethemen und gegen
                   Kohletagebau in der Lausitzregion (D)
20.08.14-24.08.14: Anti-Atom-Minicamp bei Kaplice (CZ)
22.08.14-24.08.14: Solar Festival in Peckfitz (D)
30.08.14:          Anti-Atom-Block beim Nato-Gipfel in Newport (UK)
30.08.14, 11.00:   Konferenz zu Atommüll an der Volkshochschule,
                   Wilhelmshöher Allee 19-21, in Kassel (D)
04.09.14-17.09.14: Energiewende-Festival in Rubigen bei Bern (CH)
08.09.14:          Sitzung der Atommüllkommission im Bundestag in
                   Berlin (D)
13.09.14-17.09.14: 'AFRIRPA 04' - Vierter afrikanischer
                   Regionalkongress der International Radiation
                   Protection Association in Rabat (MA)
14.0./14-18.09.14: Konferenz des Jahres 2014 der American Nuclear
                   Society's Radiation Protection & Shielding
                   Division in Knoxville, TN (USA)
15.09.14-17.09.14: OECD/NEA: Internationale Konferenz und Debatte zum
                   Thema generationenübergreifende Erhaltung der
                   Aufzeichnungen, des Wissens und der Erinnerung zu
                   Atommüll in Verdun (F)
21.09.14-25.09.14: Urangewinnung und -verarbeitung und Hydrogeologie
                   2014: Internationale Konferenz in Freiberg (D)
22.09.14-28.09.14: nächstes Arbeitstreffen des Atomic Baltic Project
                   in Döbeln (D)
28/09.14-01.10.14: International Radon Symposium in Charleston, South
                   Carolina (USA)
29.09.14-03.10.14: International Uranium Film Festival in Berlin (D)
23.10.14-26/10/14: "Remembering for a Common Future" ("Erinnerung für
                   eine gemeinsame Zukunft"): Internationale
                   Partnerschaftskonferenz in Krzyzowa (PL)
27.10.14-31.10.14: Radiobioassay & Radiochemical Measurements
                   Conference (Konferenz zu Bioassays und
                   radiochemischen Messungen) in Knoxville, TN (USA)
29.11.14-30.11.14: Uransymposium in Niamey (RN)
01.12.14-05.12.14: Internationale Konferenz zu Strahlenschutz bei der
                   Arbeit: Verbesserung des Arbeitnehmerschutzes -
                   Lücken, Aufgaben und Entwicklungen in Wien (A)
01.02.15-04.02.15: 48. Halbjahrestreffen zu aktuellen Themen der
                   Health Physics Society in Norfolk/Virginia Beach,
                   VA (USA)
2015:              Wahrscheinlich Castortransport hochradioaktiver
                   Abfälle von Sellafield (UK) und mittelradioaktiver
                   Abfälle von La Hague (F) nach Gorleben (D) und
                   Proteste
01.09.15-30.11.15: Hauptverhandlung vorm Umweltgericht über SKBs
(etwa)             Antrag zum Bau des Atommüllendlagers KBS3,
                   Amtsgericht in Nacka (S)


http://castor.de/php/termine/termine.php
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Nuclear_Heritage_Network_gathering_2014
http://www.cnduk.org/get-involved/events/item/1815-wool-against-weapons
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/International_Anti-nuclear_Camp_near_Kiel
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Anti-nuclear_mini_camp_in_the_Czech_Republic
https://www.facebook.com/events/535370296568820/
http://ag-schacht-konrad.de/index.php?option=com_content&task=view&id=769&Itemid=189
http://www.energiewendefestival.ch
http://ag-schacht-konrad.de/index.php?option=com_content&task=view&id=769&Itemid=189
http://afrirpa04.com/wp-content/uploads/2013/07/AFRIRPA04-First-Announcement1.pdf
http://www.rpsd2014.org
http://www.nonuclear.se/en/kalender/oecd-nea20140915-17verdun
http://tu-freiberg.de/umh-vii-2014
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Atomic_Threats_In_The_Baltic_Sea_Region/Working_meetings/Fifth_meeting
http://internationalradonsymposium.org
http://www.uraniumfilmfestival.org
http://www.rrmc.co
http://ag-schacht-konrad.de/index.php?option=com_content&task=view&id=769&Itemid=189
http://www-pub.iaea.org/iaeameetings/46139/orpconf2014
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Gorleben_Castor_Resistance_in_Germany_2014
http://www.nonuclear.se/en/kalender/kbshuvudforhandling-md


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19. Was sind die NukeNews?
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Die NukeNews sind ein mehrsprachiges Newsletter-System des Nuclear
Heritage Network und sollen die Aktivitäten, Themen und Kämpfe der in
dieser internationalen Community vernetzten Aktivist*innen
widerspiegeln. Die Nachrichten werden von Aktivist*innen geschrieben
und übersetzt - zusätzlich zu ihren normalen Anti-Atom-Aktivitäten.
Diese Arbeit wird vom Herausgeber nicht bezahlt, weil wir Ressourcen
für den Kampf gegen Atomkraft wie dieses Infosystem so unabhängig wie
möglich halten möchten. Der Newsletter will sowohl Aktivist*innen als
auch andere Interessierte informieren und auf dem Laufenden halten.

Eure Beiträge zur nächsten Ausgabe der NukeNews sind willkommen. Bitte
schickt sie per E-Mail an "news AT NukeNews.nuclear-heritage.net". Es
sollte sich um einen kurzen Infotext in englischer Sprache handeln,
nicht länger als ein Absatz, mit einer griffigen Überschrift und
(optional) einem Link zu einer Webseite mit weiteren Informationen.
Die Deadline für die fünfzehnte Ausgabe der NukeNews ist der 14.
September 2014.

Erfahre mehr über die NukeNews und mache sie bekannter:
http://NukeNews.Nuclear-Heritage.NET