Anti-nuclear summer camp 2017/1st invitation German

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Einladung zum Internationalen Anti-Atom-Sommercamp 2017
in Doebeln, BRD, 17.-23. Juli 2017

Inmitten der saechsischen Staedte Leipzig, Dresden und Chemnitz wird das
internationale Anti-Atom-Sommercamp 2017 stattfinden, zu dem
wir Euch hiermit einladen moechten. Wir erwarten
Anti-Atom-Aktivist*innen, Organisationen und interessierte Menschen aus
verschiedenen Regionen Europas und darueber hinaus. Es ist unser
Eindruck, dass in den letzten paar Jahren ein solches internationales
Anti-Atom-Zusammentreffen fehlte, um Erfahrungen und Wissen
auszutauschen, strategische Diskussionen zu fuehren und das Netzwerk von
Gruppen und Organisationen im Anti-Atom-Bereich zu staerken. Daher haben
wir - Anti-Atom-Aktivist*innen aus unterschiedlichen europaeischen
Regionen - uns entschlossen, diese Veranstaltung vorzubereiten. Das
Sommercamp wird die Moeglichkeit bieten, sich mit interessierten
Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt zu treffen, um neue Kampagnen
und Projekte vorzubereiten, Aktionen durchzufuehren und um mehr ueber
Anti-Atom-Themen zu erfahren. Davon abgesehen moechten wir mit dem
Sommercamp den Rahmen schaffen, um sich in ruhiger Umgebung besser
kennenzulernen.

Das Camp wird Faehigkeiten vermitteln, Workshops, Vortraege und
Dokumentationen umfassen, ausserdem gibt es eine Exkursion zu den
stillgelegten WISMUT-Uranabbauen sowie Moeglichkeiten fuer oeffentliche
Aktionen. Anti-Atom-Expert*innen als auch Organisator*innen und
Aktivist*innen werden ihr Wissen mit Euch teilen. Jed*E ist herzlich
eingeladen, selbst Workshops oder Praesentationen zu den Themen
anzubieten, in denen sie*er aktiv ist. Wir hoffen, dass moeglichst viele
Teilnehmer*innen ueber die Kaempfe gegen Atomkraft bzw. ueber die
Atompolitik in ihren Regionen berichten werden. Dieses Treffen wird eine
Plattform sein, um ueber aktuelle Auseinandersetzungen, bevorstehende
Kampagnen und Aktionen zu diskutieren und diese zu unterstuetzen. Es
waere schoen, wenn Ihr Eure eigenen Themen in das Camp einbringen wuerdet.

Einen besonderen Fokus setzen wir auf zwei Themenschwerpunkte, denen wir
fuer diese Veranstaltung grosse Bedeutung zurechnen und die uns
nuetzlich erscheinen, um aktuelle Kampagnen und Projekte im Kampf gegen
die Atomkraft zu unterstuetzen: Uran als der Stoff, der viele bedeutende
Aspekte der Atomindustrie verknuepft, und die derzeitigen Versuche der
Atomindustrie, Reaktorlauftzeiten zu verlaengern oder gar neue
Atomkraftwerke zu bauen. Wir werden insbesondere mit Gruppen in Kontakt
treten, die in diesen Feldern bereits aktiv sind, so dass Ihr davon
ausgehen koennt, mehr ueber Hintergruende, Strategien und Moeglichkeiten
der Intervention zu erfahren. Das Anti-Atom-Sommercamp soll diese
Gruppen unterstuetzen, indem sie hier ihre Arbeit bekannter machen, die
Kooperation zwischen den verschiedenen Akteuren verbessern und neue
Unterstuetzer*innen fuer ihre Kampagnen finden koennen.

Das Anti-Atom-Sommercamp wird auf der Streuobstwiese des Projekthauses
in Doebeln stattfinden. Hier gibt es Platz fuer eigene Zelte; einige
groessere Gruppenzelte und Pavillions werden ausserdem aufgestellt. Eine
Aussenkueche wird zur Essensversorgung und als Treffpunkt fuer
Gruppenbesprechungen den Mittelpunkt des Camps bilden. Zusaetzlich zu
den vorhandenen Sanitaeranlagen des Projekthauses wollen wir weitere
Komposttoiletten und eine Solardusche errichten. Das Camp soll
familienfreundlich sein und Aktivist*innen ermoeglichen, gemeinsam mit
ihren Kindern teilzunehmen. Wir werden unser bestes tun, um
Unterstuetzung fuer moeglichst viele Sprachen, basierend beispielsweise
auf (selbstorganisierten, nicht-professionellen) Fluesteruebersetzungen,
zu organisieren. Wir bitten darum, keine Hunde zum Camp mitzubringen.

Diese Einladung ist eine erste Ankuendigung, damit ihr den Termin in
eurer Sommerplanung beruecksichtigen koennt. Detailliertere
Informationen zu Camp, Programm, Wegbeschreibung und mehr werden im
Fruehjahr folgen. Wenn Ihr an dem Camp interessierst seid, nehmt bitte
per E-Mail an "summercamp AT nuclear-heritage DOT net" mit uns Kontakt
auf. Weitere Informationen werden wir spaeter ausserdem auf der
Internetseite zur Veranstaltung bereitstellen:
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Anti-nuclear_summer_camp_2017


>> Uranspirale

Uran ist der Stoff, der alle Aspekte der Atomenergie verbindet. Es ist
der Brennstoff, der in den meisten kommerziellen Reaktoren verwendet
wird, es durchlaeuft als Brennstoff viele Stufen der Uranspirale, steht
mit vielen radioaktiven Transporten in Zusammenhang und taucht zuletzt
auch bei der unmoeglichen sicheren Endlagerung des Atommuells auf. Wir
sind mit den Gefahren, die dieses Material birgt, auch beim Uranbergbau
konfrontiert, der grossflaechige Zerstoerung von Naturgebieten bedeutet,
ebenso wie die radioaktive Belastung von Arbeiter*innen und signifikante
Gesundheitsprobleme der Bevoelkerung im Umfeld der Bergwerke, die oft
auf indigenem Land errichtet werden. Abgesehen davon wird Uran fuer
Atomwaffen benutzt und als abgereichertes Uran (Depleted Uranium - DU)
ist es sowohl Teil von Panzerung wie auch von panzerbrechender Munition.
Die Verwendung von Uran traegt mehr zur Klimaerwaermung bei, als bei
ihrer Bewaeltigung zu helfen.

Beim internationalen Anti-Atom-Sommercamp kommen Initiativen und
Aktivist*innen gegen Uranbergwerke und weiterverarbeitende Fabriken
ebenso wie Kampagnen gegen den Transport von Uran in verschiedener
Form bzw. auch gegen die militaerische Komponente der Uranindustrie
zusammen. Grundlagen- und Fachwissen wird geteilt, gemeinsame
Aktivitaeten werden entwickelt. Fuer Anti-Atom-Gruppen bietet dieses
Zusammentreffen die Chance, interessierte Menschen zu finden, neue
Unterstuetzer*innen zu gewinnen und mit neuen Buendnispartner*innen fuer
den Kampf gegen die Uranindustrie in Kontakt zu kommen. Zudem werden wir
einen Ausflug zum ehemaligen WISMUT-Uranabbaugebiet unternehmen, welches
frueher der weltweit drittgroesste Uranproduzent war. Heute verbindet
sich die WISMUT-Sanierung mit massiven Greenwashing-Versuchen von
Atomindustrie und Behoerden, waehrend indessen keine sichere
Renaturierung der frueheren Bergbau-Anlagen gelingt.


>> Kampf gegen Laufzeitverlaengerung und AKW-Neubauplaene

In den meisten europaeischen Laendern ist die Verlaengerung der Laufzeit
der alten kommerziellen Atomreaktoren ein aktuelles Thema. Selbst in
Laendern, in denen eigentlich eine "Atomausstiegs"-Politik verfolgt
wird, ist die Frage, ob alternden Atomreaktoren weitere Betriebsjahre
zugestanden werden sollen, insbesondere von der Atomlobby in den Raum
gestellt worden. Die Alterung ist ein grosses Problem der
Atomtechnologie. Aufgrund des starken Bombardements durch
Neutronenstrahlung sind Atomreaktoren mit staerkerer Korrosion und damit
einhergehend mit einem erhoehten Risiko von Sicherheitsproblemen
konfrontiert. Eine Gefahr ist die Freisetzung von radioaktivem Material,
ein anderes Problem ist der Ausfall von Sicherheitmechanismen und
dadurch verursachte Atomunfaelle.

Eine ganze Reihe von Staaten, z.B. Belarus, Tschechische Republik,
Finnland, Russland und Grossbritannien, draengen auf den Bau neuer
kommerzieller Reaktoren - obwohl zuletzt 2011 die Serie von
Reaktorexplosionen in Fukushima, Japan, gezeigt hat, dass es unmoeglich
ist, den sicheren Betrieb dieser Technologie zu gewaehrleisten. Auch
wenn die Befuerworter*innen dieser Entwicklungen einen anderen Eindruck
zu vermitteln versuchen, basieren alle diese Neubauten wieder auf den
alten, sich als fehlerhaft herausgestellten Reaktormodellen. Davon
abgesehen versteht unsere heutige Gesellschaft aber immer mehr, dass
keine Grundlage fuer optimistische Erwartungen hinsichtlich der
Hinterlassenschaften der Atomindustrie besteht. Obwohl es nirgendwo auf
der Welt eine sichere Loesung fuer den radioaktiven Muell gibt, mit dem
in Zukunft umgegangen werden muss, werden Laufzeitverlaengerungen und
der Bau neuer Reaktoren die Menge an Atommuell noch einmal massiv erhoehen.

Das internationale Anti-Atom-Sommercamp laedt Aktivist*innen und
Organisationen, die gegen neue AKW-Bauten und die Laufzeitverlaengerung
von Altreaktoren kaempfen, ein, ihre Erfahrungen auszutauschen, ueber
die aktuelle Situationen in ihren Regionen zu informieren und
Moeglichkeiten zu finden, wie die Bewegungen gegen diese verrueckten
Entwicklungen gestaerkt werden koennen.


Kontakt:
Nuclear Heritage Network
Am Baerental 6, D-04720 Doebeln, GERMANY
Tel.: +49 3431 5894177
E-Mail: summercamp AT nuclear-heritage DOT net
http://www.nuclear-heritage.net/index.php/Anti-nuclear_summer_camp_2017

Spenden sind willkommen:
Kontoinhaber: Greenkids e.V.
IBAN:  DE75 4306 0967 1101 7406 00
BIC:   GENODEM1GLS
Bank:  GLS Bank
Zweck: "Summer Camp"